Um gegen Corona zu kämpfen und die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, hat man die Schulen in Deutschland aufs Online-Format umgestellt. Deshalb begannen die Schüler, ihre Kenntnisse zu Hause zu bekommen. Dies hat aber auch zu einigen unangenehmen Vorfällen geführt.
Vor zwei Wochen haben die Grundschüler einiger deutscher Regionen Bilder sexuellen Charakters und Ausschnitte aus Porno-Filmen beim Online-Unterricht sehen müssen.
In Mainburg ist ein achtjähriger Junge während des Heimunterrichts zufällig auf das Foto eines nackten Mannes gestoßen. In Florstadt hat ein bisher unbekannter Hacker den Schülern der 2. Klasse ein Porno-Video gezeigt. Die Schüler einer 3. Klasse in Berlin haben in einer ähnlichen Situation mehrere Minuten lang Porno-Szenen mit ansehen müssen.
In diesem Zusammenhang hat der deutsche Lehrerverband seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass der Online-Unterricht zur Verbreitung der Pornografie unter Kindern führen und dadurch ihre Psyche traumatisieren kann.
Der Präsident des Bayrischen Lehrerverbandes meint, egal, wie modern das Kind heutzutage erzogen wird: Die Demonstration solcher Inhalte sei in dem für die Kinder geschützten Schulraum eine einfach schockierende Tatsache. Dies sei eine neue Gefahr beim Online-Unterricht und daher sofort abzuwenden.
Die Ermittlungsarbeiten ergaben, dass an dem Vorfall die Oberschüler schuld waren, die entdeckt hatten, dass der Zugang zur Online-Konferenz vom Lehrer offen gelassen worden war. Das hat Christian Schorr aus der Zentralstelle Cybercrime Bayern festgestellt.
«Wenn schon ein Jugendlicher so einfach in den offenen Chat hineingehen kann, ist die Versuchung sehr groß, einen Streich zu spielen oder etwas Verbotenes anzustellen", fügte er hinzu.
Christian Schorr hat eine Untersuchung durchgeführt und erklärt, dass die Demonstration der Pornografie für Kinder ein schwerwiegendes Verbrechen sei und dass die Schuldigen am Zwischenfall dies hätten wissen sollen. Wenn Kinder mit dem Material sexuellen Charakters konfrontiert werden, könne man das als eine Art von sexueller Gewalt ansehen.
Die Verbrecher, so Christian Schorr, konnte man dank der elektronischen Klassenspiegel und der Cache-Daten aus den Programmen ausfindig machen, mit denen die Lektionen auf der Plattform aufgezeichnet werden.
Jetzt besteht der Lehrerverband darauf, dass die Bildungsplattformen juristisch abgesichert sein und die jüngsten Codierungstechnologien in ihrer Arbeit einsetzen sollten. Martin Löwe aus dem Lehrerverband meint, der Online-Unterricht sei während der Pandemie äußerst wichtig, weil nur er allein den natürlichen Kontakt zwischen Lehrern und Kindern gewährleisten könne.
Auch der Kriminologe Thomas Rüdiger wurde in die Ermittlung einbezogen. Er hat bestätigt, dass die Gefahr des Pornografieeinflusses auf die Kinder während der Pandemie tatsächlich zugenommen hat.
Viele Kinder sind gerade wegen der Quarantäne und des Online-Unterrichts ins Internet gekommen. Wenn sie einen unbegrenzten Zugang zu allen Materialien im Netz bekommen, können sie auf beleidigende Inhalte stoßen, die ihnen psychologischen Schaden zufügen werden.