Tag 7. Kognitive Verzerrungen, die den Umwandlungen im Wege stehen – und wie man dagegen ankommt

Tag 7. Kognitive Verzerrungen, die den Umwandlungen im Wege stehen – und wie man dagegen ankommt

| Selbstentwicklung

Angst vor einer Niederlage und das Aufschieben der Angelegenheit auf eine „bessere Zeit“. Die Überzeugung, alles sei uninteressant, es werde nichts daraus.

Konzentrationsverlust und Prokrastination. Das alles lässt sich mit zwei Wörtern bezeichnen: mentale Fallen, oder anders: kognitive Verzerrungen. Das sind Fischernetze, die unser Gehirn ausgeworfen hat, damit wir nicht mehr vorangehen, uns nicht weiter entwickeln und die Komfortzone nicht verlassen. Aber Verzerrungen bleiben Verzerrungen, das heißt, sie können die Realität nicht wahrheitsgetreu widerspiegeln und sind nur ein Hindernis auf dem Weg zu unserem Ziel, das Leben zu verändern.

Also: stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr Unterbewusstsein Sie vor Beginn und sogar während der Umwandlungen auf jede erdenkliche Weise davon abzubringen versuchen wird. Dabei kann Ihnen das Unterbewusstsein ziemlich überzeugende und gewichtige Argumente zuspielen! Gerade dann ist es sehr wichtig, Ihrem inneren Schweinehund rechtzeitig einen Maulkorb anzulegen. Um diese Aufgabe Ihnen einfacher zu machen, haben wir alle kognitiven Verzerrungen zu einer Liste zusammengefasst und wollen Ihnen erzählen, was damit zu tun ist.

Die Angst, keinen Platz mehr zu bekommen

Mit dieser Verzerrung kann sowohl ein angehender Geschäftsmann als auch ein erfahrener Spezialist konfrontiert werden, der seinen Job schon satt hat und etwas anderes tun will. Es scheint Ihnen, dass die Nische schon zu viele große und bekannte Konkurrenten hat, mit denen Sie es kaum aufnehmen können. Oder dass die Traumjobs schon längst vergeben sind - nicht zufällig heißt es doch: "Ein heilig Ort ist niemals leer". Denken Sie aber daran: nicht derjenige wird erfolgreich, der zuerst kommt, sondern derjenige, der weiß, was er macht - und mit Herz und Seele dabei ist.

Natürlich hat Business seine Nuancen. Man muss sichergehen, dass es sich wirklich um eine Verzerrung handelt - und nicht um eine wahre Begebenheit. Denn der moderne Markt bietet in der Tat oft belegte oder nur sehr enge Nischen an. Analysieren Sie den Markt, finden Sie Ihr Zielpublikum, befragen Sie es, heben Sie die Konkurrenzvorteile Ihres Produkts hervor und bewerten Sie die Unternehmen, mit denen Sie im Wettbewerb stehen werden. Wenn die Marktforschungen das objektive Urteil ergeben, dass die Nische nicht zu dicht besiedelt ist - im Vergleich zu derjenigen, die Sie ursprünglich anvisiert haben, und dass Sie aber trotzdem noch Ihre Zweifel haben, dann muss das eine Verzerrung sein, die Sie einfach schleifen lassen sollten.

Unverständnis, wo man ansetzen soll

Etwas Neues und Unbekanntes anzufangen, wenn man keine Erfahrungen darin hat, ist immer schwer. Manchmal scheint es, die Aufgabe sei unlösbar, und es wäre besser, darauf ganz zu verzichten, solange es nicht zu spät ist und wir es noch nicht bereuen, die Sache übernommen zu haben. In solchen Fällen sollte man sich ruhig hinsetzen, ein Blatt Papier in die Hand nehmen und die große Aufgabe in viele kleinere aufteilen, die einfacher zu erledigen sind. Niemand isst doch einen großen Kuchen in einem Stück auf, nicht wahr? Der Kuchen wird zuerst geschnitten. Genauso ist es mit der großen Aufgabe. Dabei ist es nicht einmal notwendig, die kleineren Aufgaben in einer bestimmten Reihenfolge zu erfüllen. Hauptsache, sie werden nach und nach erfüllt, denn das sind Ihre Schritte zu dem großen Traum.

Unfähigkeit zur Konzentration

Unfähigkeit zur Konzentration

Die Unfähigkeit, sich zu konzentrieren, kann das emotionale Ausbrennen bedeuten, deshalb ist es wichtig, es von der einfachen Prokrastination, das heißt, Faulheit, zu unterscheiden. Im ersten Fall geht der Konzentrationsverlust mit anderen Anzeichen einher. Dazu gehören chronische Müdigkeit, Apathie, Schlaflosigkeit oder umgekehrt, übertriebene Schläfrigkeit, ständige Sorgen und verschiedene psychische Erkrankungen.

Wenn es sich also um das emotionale Ausbrennen handelt, müssen Sie vor allem Ihre inneren Ressourcen wiederherstellen, bevor Sie etwas Neues anpacken. Sollte es aber nur um die banale Prokrastination gehen, dann helfen Ihnen die standardmäßigen Methoden des Zeit-Managements, zum Beispiel die Pomodoro-Technik: Stellen Sie den Timer auf 15 bis 20 Minuten ein und arbeiten Sie nur in dieser Zeitspanne. Legen Sie danach eine Pause von ein paar Minuten ein, und fangen Sie dann neu an. Verlängern Sie nach und nach die Arbeitszeitabschnitte, bis Sie auf eine Stunde kommen und den Timer nicht mehr benötigen.

Abhängigkeit von fremden Meinungen

Ungebetene und unangenehme Meinungen anderer Menschen können Sie nie vermeiden, auch wenn Sie das so sehr wollen. Auch dann, wenn Sie auf Umwandlungen ganz verzichten und das weiter machen, was Sie schon immer gemacht haben, können Sie einmal hören: "Warum änderst du nichts? Wie dumm von dir!" Gerade deshalb hat es wenig Sinn, auf fremde Meinungen zu hören. Die Menschen denken vielleicht einmal an Sie und vergessen Sie bald - Sie aber werden das Leben führen müssen, das Sie wegen dieser Menschen ausgewählt haben.

Versuchen Sie die folgende Technik: erstellen Sie die Liste aller Menschen, mit denen Sie oft in Kontakt treten, und merken Sie sich dann diejenigen von ihnen, deren Meinung für Sie wichtig ist. Das werden höchstwahrscheinlich Ihre Familienangehörigen oder Freunde sein, auf die Sie sich immer verlassen können. Warum hören Sie dann auf diejenigen, die Ihnen gleichgültig sind?

Das Bestreben, der Allerbeste zu sein

Einerseits ist das eine produktive Verzerrung, die die Menschen dazu zwingt, hervorragende Resultate zu erzielen. Sie passt aber nicht für langfristige Ziele, weil Sie durch Ihr Streben nach Perfektionismus schon auf halbem Wege ausgelaugt sein werden. Der Perfektionismus entspringt häufig dem Wunsch, jemandem etwas zu beweisen - daher muss vor allem an diesem Wunsch arbeiten. Gehen Sie noch einmal die Liste durch, die Sie vorher schon erstellt haben. Wen von diesen Menschen möchten Sie nicht enttäuschen? Warum? Gibt es einen realen Anlass dazu? Was passiert im schlimmsten Fall, wenn Sie nicht der Beste sind? Ist das denn so schrecklich?

Vorbereitung ohne Ende

Die vorher beschriebene Verzerrung entartet oft in diese, das heißt, in eine derart sorgfältige und detaillierte Vorbereitung, dass sie kein Ende nehmen will. Statt zu handeln, stellen Sie sich immer wieder irgendwelche Bedingungen: "Nein, zuerst muss ich genug Geld zusammensparen, dann geht es", "Ich muss alles zuerst gut untersuchen und überprüfen", "Ich sollte mich wieder beraten lassen"… Deshalb werden die Umwandlungen immer wieder auf die lange Bank geschoben.

Eins sollten Sie wissen: es ist nicht möglich, alles vorauszusehen und sich zu 100 Prozent abzusichern. Irgendwann stoßen Sie auf Situationen, die unerwartet kommen und zur Herausforderung für Sie werden. Aber gerade diese Situationen sind Ihre Wachstumspunkte! Danach bekommen Sie neue Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten. Sie können sich direkt im Prozess darauf vorbereiten und gleichzeitig die Lösungen finden. Lernen Sie es, sich anzupassen, und beginnen Sie mit kleineren Aufgaben, wenn Sie Angst haben, aufs Ganze zu gehen!

Es ist schade um die Zeit, die man fürs Studium und die ungeliebte Arbeit aufgewendet hat

Es ist schade um die Zeit, die man fürs Studium und die ungeliebte Arbeit aufgewendet hat

Sie haben lange ein Fach studiert, das sich nachher als fremd erwiesen hat, oder Sie waren an einer Stelle ein paar Dutzend Jahre tätig. "Wie kann ich das alles plötzlich aufgeben? War alles, was ich bisher getan habe, wirklich umsonst!?" So oder ähnlich können Sie denken - und das wird ein großer Irrtum sein. Denn jede Arbeit entwickelt nicht nur unsere Hard Skills, die sich unmittelbar auf den Beruf beziehen, sondern auch die Soft Skills, die auf alle anderen Bereiche anwendbar sind. Dazu gehören u.a. die Kunst, ein Team zu leiten, die Redekunst und die emotionale Intelligenz. Das alles werden Sie in jedem neuen Bereich unbedingt benutzen. Übrigens sollten Sie auch die alten Hard Skills nicht gleich abschreiben. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt werden die crossfunktionalen Fachleute besonders hoch geschätzt, weil sie in mehreren Fachrichtungen arbeiten können. Einen Kunstdesigner, der Programmierer geworden ist, wird man ganz bestimmt sofort einstellen wollen.

Die Überzeugung, dass es keine anderen annehmbaren Varianten gibt

Sie sprechen zum Beispiel drei Fremdsprachen, glauben aber nicht, dass es ein Anlass sein kann, den Tätigkeitsbereich zu ändern, und dass es Ihnen ganz bestimmt nicht mehr Geld einbringt, weil Sie mit diesen Kenntnissen höchstens in einer Fremdsprachenschule arbeiten können. Aber warum sind Sie denn so sicher? Prüfen Sie den Arbeitsmarkt, bevor Sie diese Schlussfolgerungen ziehen. Sie können die Fremdsprachen nicht nur Erwachsenen als Nachhilfelehrer beibringen, was übrigens auch sehr gut bezahlt wird, sondern auch die Job-Angebote in einem anderen Land, in der Touristik-Branche, bei Online-Kursen oder sogar im Blogging genauer unter die Lupe nehmen.

Die Angst, es sei zu spät, etwas zu beginnen

Oft verzichten die Menschen nur deshalb auf ihren Traum, weil sie sich für zu alt dazu halten. Für manche beginnt das Altern im Beruf schon mit vierzig Jahren, für andere mit fünfzig. In Wirklichkeit kann aber kein Alter der Grund sein, um sich vor Umwandlungen zu fürchten! Davon können Sie sich überzeugen, wenn Sie die Geschichten realer Menschen kennenlernen, die den Mut hatten, ihr Leben trotz des Alters umzugestalten. Die bekannte DJ-Großmutter, die unter dem Künstlernamen Mamy Rock auftritt, begann ihre musikalische Karriere erst mit 69. Heute tourt sie mit ihren Programmen durch die ganze Welt!

Keine Überzeugung, keine fremde Meinung und kein Vorurteil sind es wert, sich mit ungeliebter Arbeit zufriedenzugeben und die Träume zu begraben. Die Umwandlungen sind kein Stress, kein Sprung in die Tiefe und kein Abbruch der Brücken hinter sich. Das ist nur ein neuer Weg an der Kreuzung, den Sie in ihrem eigenen Tempo gehen können. Aber merken Sie sich: das Schlüsselwort ist hier "gehen", und nicht "stehen"!

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