Wie einige Länder an das Internet-Problem während der Quarantäne herangegangen sind

Wie einige Länder an das Internet-Problem während der Quarantäne herangegangen sind

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Kolumbien

Weniger als einen Monat nach Quarantäne-Ankündigung begannen kolumbianische Rundfunksender, Bildungskurse als Podcasts auszustrahlen. Die Initiative stammte vom nationalen Lehrerverband. Zurzeit sind mehr als 70 Serien von Rundfunklektionen erschienen, die über die lokalen Rundfunknetze, das Fernsehen und WhatsApp im Rahmen eines festen Zeitplans übertragen werden.

Jede Bildungsveranstaltung dauert etwa 10 Minuten. Die Sendungen laufen am Morgen und werden abends wiederholt, damit alle Schüler sie sich bequem anhören können.

Brasilien

Im Bundesstaat São Paulo gibt es mehr als 5 Tausend Schulen und etwa 3,5 Millionen Schüler. Neben der Einführung des Online-Formats im Bildungswesen wurden im Land besondere Unterrichtsmaterialien für die Grundschulen gedruckt.

Zu diesen Materialien gehören Lehrbücher, Fachliteratur und Lehrbehelfe für die Eltern, die ihre Kinder selbständig unterrichten müssen. Bei der Zustellung des Druckmaterials haben auch Polizeibeamte großes Engagement an den Tag gelegt.

Darüber hinaus hat sich die brasilianische Regierung auch um die Kinder aus sozial schwachen Familien gekümmert. Während der Quarantäne wurden ihnen kostenlose Verpflegung und Geldzuwendungen bereitgestellt.

In der ersten Woche nach Quarantänebeginn wurde hier auch ein Medienzentrum mit einer speziellen App aufgebaut, um die Lehrer zu unterstützen und einen kostenlosen Zugang zu den privaten Bildungsplattformen zu gewährleisten. Gleichzeitig begannen vier Fernsehkanäle sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer Bildungsprogramme auszustrahlen. An der Entwicklung der Programme waren die bekanntesten Lehrer des Landes beteiligt.

Peru

Peru

Nach der Einführung der Quarantäne hat das peruanische Bildungsministerium einen Mehrkanalunterricht im Online-Format gestartet. Das neue Programm ist innerhalb von nur 12 Tagen entwickelt und freigegeben worden.

Es entspricht dem Standard-Programm des Schulunterrichts und wird über vier Kanäle verbreitet, das heißt, Rundfunk, Fernsehen, Internet und als gedrucktes Material.

Umfragen zufolge haben 85 Prozent aller Familien in Peru einen Fernseher, 84 Prozent haben ein Radio und ein Handy, und nur 24 Prozent haben Internet-Anschluss. Deshalb ist die Versorgung der Kinder aus entlegenen Regionen mit Lehrmaterial zu einem wahren Problem hierzulande geworden.

Um die Situation zu verbessern, hat man eine besondere Digitalplattform entwickelt, die in Mobilgeräten eingesetzt werden kann. Sie zeichnet sich durch eine flexible Schnittstelle und geringe Größe aus, deshalb kann sie von einer unbegrenzten Zahl von Usern genutzt werden, sogar dort, wo die Internet-Qualität zu wünschen übrig lässt. Als Partner haben viele bekannte Apps diese Plattform unterstützt.

Die Online-Bildung in Peru steckt zurzeit noch in den Kinderschuhen. Die Schüler können die Hausaufgaben so erfüllen, wie es ihnen gerade bequem ist, das heißt, sowohl schriftlich mit dem Kugelschreiber, als auch mit Hilfe der computergestützten Software. Alle Lehrer bekommen das Ergebnis der Schülerarbeit per E-Mail zugeschickt.

Chile

Chile

Ein besonderes Merkmal des Bildungssystems in Chile ist das Vorhandensein der sogenannten "Zweite-Chance-Schulen". Das sind Lehranstalten für Kinder und Jugendliche aus schwierigen Familien. In solchen Schulen lernen vor allem die Kinder, die gezwungen waren, die Normalschule zu verlassen, weil die Familie unter Alkohol oder Drogensucht leidet.

Die meisten Kinder in Chile haben nicht genug Digitalkenntnisse und kein Internet zu Hause. Deshalb hat der Staat das Hauptgewicht darauf gelegt, das Lehrmaterial über Mobilgeräte zu verbreiten. Laut Statistik verfügen 95 Prozent chilenischer Kinder über ein Mobilgerät.

Der Unterricht wird jetzt mithilfe von kostenlosen sozialen Netzwerken erteilt, solchen wie Instagram, Facebook und WhatsApp.

Das Hauptziel der "Zweite-Chance-Schulen" ist nicht nur die Vermittlung von akademischen Kenntnissen, sondern auch die emotionale und soziale Unterstützung der Kinder. Dank den Messenger-Diensten und Gruppenchats stehen die Lehrer rund um die Uhr mit den Schülern in Verbindung.

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