„Wir rufen Sie zurück.“ Was tun, wenn Sie diesen Satz während eines Vorstellungsgesprächs hören?

„Wir rufen Sie zurück.“ Was tun, wenn Sie diesen Satz während eines Vorstellungsgesprächs hören?

| Karriere

Wenn man Menschen weltweit fragen würde, welchen Satz sie am meisten hassen, der mit der Arbeitssuche zusammenhängt, wäre ihre Antwort höchstwahrscheinlich: „Wir rufen Sie zurück.“

Jeder, der auf Jobsuche war und Vorstellungsgespräche erlebte, hat diesen Satz mindestens einmal in seinem Leben gehört. Tatsächlich gibt es nichts Schlimmeres, als diese Worte statt einer direkten Absage zu hören, weil sie illusorische Hoffnung geben. Aber bedeutet "Wir rufen Sie zurück" immer eine Absage? Warum sagt man Ihnen dann nicht direkt "Sie passen uns nicht"? Und gibt es eine Möglichkeit, diese Phrase nie wieder zu hören?

Was bedeutet wirklich der Satz "Wir rufen Sie zurück"

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Den gleichen Umfragen zufolge warten nur 20 % der Bewerber tatsächlich auf einen Rückruf, während die restlichen sofort mit der Suche nach einem anderen Jobangebot beginnen und weiterhin an Vorstellungsgesprächen teilnehmen (wobei Frauen häufiger als Männer, sowie Befragte unter 40 Jahren auf einen Rückruf hoffen). In einer ähnlichen Umfrage, aber unter Personalmanagern, rufen sie in 56 % der Fälle Kandidaten tatsächlich zurück, nachdem sie eine Entscheidung getroffen haben, selbst wenn diese Entscheidung nicht zu Gunsten des Kandidaten ausfällt (es sei denn, es wurden andere Bedingungen für einen Anruf vereinbart, z. B. nur im Fall einer positiven Entscheidung).

Folglich bedeutet die Formulierung "Wir rufen Sie zurück" nicht immer eine Absage, gleichzeitig kann eine solche Möglichkeit jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die gute Nachricht ist, dass diese Ablehnungsformel laut Statistik zumindest derzeit seltener als vor 5-7 Jahren verwendet wird. Große Unternehmen nutzen mittlerweile meist ein Mailing, um jemanden über eine Absage zu informieren. Der Satz "Wir rufen Sie zurück" kann man also nicht nur dann hören, wenn jemand "Nein" sagen möchte, sondern auch in folgenden Fällen:

  • Die verantwortliche Person, die die endgültige Entscheidung trifft, ist gerade im Urlaub oder beschäftigt;

  • Die Personalabteilung möchte andere Kandidaten kennenlernen, um auf der sicheren Seite zu sein, auch wenn Sie ihnen passen.

  • Die Personalabteilung braucht Zeit, um Ihre Kandidatur mit den aktuellen Bedürfnissen des Unternehmens zu vergleichen. Es kommt vor, dass Unternehmen sogar auf scheinbar ideale Kandidaten verzichten müssen, weil sie einfach nach einem Fachmann in einem bestimmten Bereich suchen oder sich die Bezahlung Ihrer Arbeit nicht leisten können (es kann also sein, dass selbst Superspezialisten nicht eingestellt werden. Geben Sie also nicht auf!).

Wenn Sie wirklich nicht zurückgerufen wurden und Sie objektiv nicht verstehen, warum das so ist, weil Sie sicher sind, dass Sie für diese Position geeignet sind, dann gibt es mehrere mögliche Gründe für das Ausbleiben des lang erwarteten Anrufs:

  • Die Personalabteilung oder die Geschäftsleitung haben noch keine Entscheidung getroffen. Am häufigsten ist dies der Fall, wenn die Position sehr verantwortungsvoll ist und das Zulassungsverfahren für Kandidaten in mehreren Etappen mit der Teilnahme von vielen Personen abläuft.

  • Die Personalabteilung sucht weiterhin nach Kandidaten und vergleicht diese untereinander, d. h. der Auswahlprozess läuft noch.

  • Menschlicher Faktor: Der HR-Manager hat es einfach vergessen, Sie zurückzurufen.

  • Der Personalmanager prüft Ihr Interesse am Unternehmen und wartet darauf, dass Sie selbst zurückrufen (ja, solche berüchtigten Prüfungen kommen tatsächlich vor).

  • Es ist der Fall, dass Sie derzeit wirklich zu gut oder zu teuer für das Unternehmen sind (wobei es in diesem Fall auch möglich ist, dass man Sie später doch noch kontaktiert und vereinbart, Ihre Kandidatur später in Betracht zu ziehen, wenn passende Stellen frei werden).

"Wir rufen Sie zurück" kann in der Tat auch eine Absage bedeuten. Dass dies so ist, können Sie bereits während des Vorstellungsgesprächs, das diesem Satz vorausging, an folgenden Zeichen erkennen:

  • Das Vorstellungsgespräch dauerte nicht länger als 15 Minuten (dies kann auf mangelndes Interesse an Ihrer Kandidatur hinweisen).

  • Man hat Ihnen fast keine Fragen gestellt (während eine große Anzahl im Gegenteil ein gutes Zeichen ist. Es ist ein Signal dafür, dass man Sie besser kennenlernen möchte).

  • Ihnen wurde fast nichts über das Unternehmen und den Einstellungsprozess erzählt, meist haben nur Sie gesprochen (obwohl dies auch auf eine gewöhnliche Inkompetenz der Personalabteilung hinweisen kann).

  • Man hat Sie oft unterbrochen und nicht einmal erlaubt, die Geschichte über sich selbst oder über Ihre Fälle bis zum Ende zu erzählen.

  • Man hat Sie niemandem vorgestellt und Sie sind sich nicht einmal sicher, dass Sie die Namen der Personen kennen, die beim Vorstellungsgespräch anwesend waren.

Wenn mindestens 2-3 dieser Merkmale vorhanden sind, besteht leider eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie wirklich nicht zurückgerufen werden und dieser Satz eine verschleierte Absage war, auf die die Personalabteilung zurückgreift, wenn sie keine Zeit mit Erklärungen verschwenden möchte oder man sich aufgrund von Unerfahrenheit oder Unternehmensrichtlinien unwohl fühlt, Kandidaten rückhaltlos zu sagen, dass sie nicht geeignet sind.

Was sollte man tun, damit Vorstellungsgespräche nie mit dem Satz "Wir rufen Sie zurück" enden?

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Wir haben einige Tipps für Sie vorbereitet, die Ihnen helfen, richtig auf den Satz "Wir rufen Sie zurück" zu reagieren und sicherzustellen, dass dieser Satz Ihnen nie wieder Unannehmlichkeiten bereitet oder in Ihren Vorstellungsgesprächen überhaupt nicht mehr vorkommt.

Fragen Sie im Vorstellungsgespräch nach den Anforderungen an Kandidaten

Es lohnt sich, sich auf die Phrase "Wir rufen Sie zurück" bereits im Vorstellungsgespräch vorzubereiten und diesen Satz zu vermeiden. Fragen Sie den HR-Manager also direkt, nach welchen Kriterien man Kandidaten auswählt und welche Qualitäten, Anforderungen an Erfahrung, Ausbildung oder andere Parameter pflichtmäßig und vorrangig sind. Anhand dieser Informationen können Sie selbst objektiv beurteilen, wie geeignet Sie für diese Stelle sind und werden den Satz "Wir rufen Sie zurück" sicher richtig interpretieren, falls man ihn sagt.

Fragen Sie auch nach, aus wie vielen Etappen das Vorstellungsgespräch besteht und ob es Etappen gibt, die Sie noch nicht abgeschlossen haben. Wenn es solche gibt und Ihnen gesagt wird: "Wir rufen Sie zurück", werden Sie natürlich nicht zu anderen Etappen zugelassen. Kurz gesagt, stellen Sie möglichst viele klärende Fragen zur offenen Stelle und zum Einstellungsprozess. Erstens zeigt es Ihr Interesse am Unternehmen. Und zweitens verstehen Sie auf diese Art und Weise, mit welcher Entscheidung Sie rechnen können, was das Unternehmen wirklich braucht, wie Ihre Chancen stehen usw.

Konkretisieren Sie Fristen und Bedingungen für den Rückruf

Wenn Sie den Satz "Wir rufen Sie zurück" hören, dann warten Sie nicht und ergreifen Sie sofort vorbeugende Maßnahmen! Erkundigen Sie sich, wie lange ungefähr der endgültige Entscheidungsprozess dauern wird und bis wann Sie auf einen Anruf warten sollten. Auf diese Weise setzen Sie dem Personalmanager eine Art "Deadline" und prüfen gleichzeitig, ob er tatsächlich die Absicht hat, Sie zurückzurufen. Denn wenn die Antwort undeutlich ist ("Oh, das hängt von der Geschäftsleitung ab..." oder "Ich weiß es nicht"), dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es doch eine Absage ist. Bedenken Sie jedoch, dass sich das Einstellungsverfahren verzögern kann und die Antwort von der Personalabteilung verspätet kommt. Planen Sie also für Ihre Erwartung ungefähr eine zusätzliche Woche ein.

Darüber hinaus können Sie die Bedingungen besprechen, unter denen die Personalabteilung Sie zurückrufen soll. Stellen Sie beispielsweise klar, dass Sie nur bei einer positiven Antwort angerufen werden sollen oder bitten Sie im Gegenteil, Sie im Fall einer Absage zu informieren und sagen Sie, dass dies für Sie äußerst wichtig ist.

Ziehen Sie weitere Alternativen in Betracht

Selbst wenn Sie sicher sind, dass man Sie wirklich zurückruft, hören Sie mit Ihrer Jobsuche nicht auf. Erstens sind Sie diesem Unternehmen nichts schuldig, Sie haben noch keine Vereinbarungen getroffen und ein späteres "Ja" ihrerseits kann nicht hundertprozentig sicher sein (und Zeit ist bekanntlich Geld, insbesondere, wenn man arbeitslos ist). Zweitens können Sie in dieser Zeit, während Sie auf einen Rückruf warten, bessere Möglichkeiten finden. Und außerdem haben Sie einfach etwas zu tun, statt daran hängen zu bleiben.

Gehen Sie weiterhin zu Vorstellungsgesprächen und wiederholen Sie alle diese Schritte und Tipps bezüglich des Satzes "Wir rufen Sie zurück", bis Sie tatsächlich einen Rückruf erhalten oder sofort eingestellt werden. Und wenn das passiert, seien Sie vorbereitet: Lesen Sie dazu den nächsten Punkt!

Entscheiden Sie sich selbst

Die Wartezeit auf Feedback ist die Zeit, in der nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch Sie eine Entscheidung treffen. Wie oben bereits erwähnt, haben Sie dank dieses "Wir rufen Sie zurück" die Möglichkeit, bessere Optionen zu prüfen, Ihre Möglichkeiten, Bedürfnisse und Wünsche einzuschätzen und auch Ihre Erwartungen an das Unternehmen zu bestimmen, auf dessen Anruf Sie warten. Seien Sie bereit, eine genaue Antwort auf die Fragen zu geben, wenn (falls) Sie zurückgerufen werden: Die Frist, zu welcher Sie Ihre neue Arbeit starten können, ob Sie mit allen Bedingungen einverstanden sind, ob es noch weitere Sachen gibt, die Sie beim ersten Mal möglicherweise nicht geklärt haben und vereinbarten, es später zu besprechen. Lassen Sie keine Ungewissheit im Sinne von "Das sage ich Ihnen später genau" oder "Ich rufe Sie zurück" (jetzt sagen Sie das) zu, sonst riskieren Sie, einen interessierten Arbeitgeber abzuschrecken. Sie hatten doch genügend Zeit, um Ihre eigene Entscheidung zu treffen, oder?

Rufen Sie selbst nach Ablauf der vereinbarten Wartezeit zurück

Wenn man Ihnen einen ungefähren Termin mitgeteilt hat, wann Sie mit einem Anruf rechnen müssen, aber nicht zurückgerufen hat, warten Sie noch ein paar Tage, maximal eine Woche. Denken Sie an den menschlichen Faktor und an eine mögliche Belastung auf die Personalabteilung oder den Arbeitgeber, aber zögern Sie nicht mit Ihrem eigenen Anruf. Je mehr Zeit seit dem Vorstellungsgespräch vergangen ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand im Unternehmen überhaupt noch daran erinnert, wer Sie sind. Scheuen Sie nicht davor zurück, zurückzurufen! Selbst wenn es Ihnen scheint, dass das Rückrufversprechen in Wirklichkeit eine Absage war. Es ist immer besser, noch einmal zu fragen, wenn Sie sich nicht sicher sind, als sich von Zweifeln quälen zu lassen. Notfalls können Sie dem HR-Manager per E-Mail oder in sozialen Netzwerken eine Nachricht mit der Erinnerung an den versprochenen Rückruf schreiben und auf diesem Wege eine Antwort bekommen.

Bereiten Sie sich auf den Rückruf vor

Wenn Sie selbst zurückrufen möchten, bereiten Sie alle Informationen vor, die die Personalabteilung möglicherweise von Ihnen verlangt, bevor Sie die Telefonnummer wählen oder auch nur eine Nachricht schreiben. Dies ist besonders wichtig, wenn das Unternehmen groß ist und die Personalabteilung nicht über alle Vorstellungsgespräche und Kandidaten informiert ist. Seien Sie bereit, Ihren Namen, das Datum Ihres letzten Vorstellungsgesprächs, die Bezeichnung der Stelle, der Abteilung und (idealerweise) den Namen der Person zu nennen, die Sie interviewt hat.

Zweifellos gehört der Satz "Wir rufen Sie zurück" zu den am meisten gehassten Phasen aller Bewerber, und obwohl er unangenehm klingt, ist eigentlich nichts Schlimmes daran. Darüber hinaus können Sie die Zeit, die sich das Unternehmen nimmt, zu Ihrem Vorteil nutzen! Vergleichen Sie beispielsweise Angebote mehrerer Arbeitgeber und überzeugen Sie sich, dass Sie sich konkret für dieses Unternehmen interessieren. Und wenn man Sie immer noch nicht zurückgerufen hat oder Sie das Ausbleiben des Anrufs als Absage interpretiert haben, verzweifeln Sie nicht. Wie man so schön sagt: Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Der bewährte Weg, ein Vorstellungsgespräch für die gewünschte Position zu bestehen, besteht darin, mit den für die freie Stelle am besten geeigneten Fähigkeiten dorthin zu gehen und auf verschiedene Arten von Vorstellungsgesprächen vorbereitet zu sein. Und das können Sie im Lectera-Kurs "Finden Sie Ihren Traumjob" lernen!

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