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Affirmationen

Was sind Affirmationen

Was sind Affirmationen?

Affirmationen sind positive Sätze und Gedanken, die es uns bei regelmäßiger Wiederholung ermöglichen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern und anzupassen. Affirmationen können sowohl laut ausgesprochen als auch für sich artikuliert werden. Ihr Hauptmerkmal besteht darin, dass sie immer als Behauptung formuliert werden und darauf gerichtet sind, die Denkweise von "negativ" auf "positiv" umzustellen, um die Motivation aufrechtzuerhalten, Stress abzubauen und das gewünschte Ziel schneller zu erreichen. Affirmationen helfen auch, das Selbstwertgefühl zu verbessern, Ängste zu beseitigen und alle anderen Gefühle und Überzeugungen zu verarbeiten, die dem Menschen Unbehagen bereiten.

Wenn man sich mit Affirmationen beschäftigt, kann man auf deren Vergleich mit Mantras stoßen. Das geht so weit, dass beide Begriffe oft als Synonyme verwendet werden. Das stimmt aber nicht ganz, denn technisch gesehen sind Mantras heilige Texte, Töne und Worte, die in erster Linie Teil von spirituellen und religiösen Praktiken sind und gerade deshalb geistige Inhalte haben. Affirmationen hingegen sind aus der Psychologie hervorgegangen und zielen eben auf mentale Umwandlungen ab. Sie haben keine kulturelle, religiöse oder spirituelle Bedeutung und können ohne begleitende Hilfsmittel und andere Techniken jederzeit und von jedem Menschen für völlig unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden.

Wie Affirmationen entstanden sind und wie sie aus wissenschaftlicher Sicht funktionieren

Wie Affirmationen entstanden sind und wie sie aus wissenschaftlicher Sicht funktionieren

Einige Experten sind sich einig, dass der Ursprung der Affirmationen auf die alten Ägypter und Sumerer zurückgeht, zu deren Traditionen es gehörte, positive Affirmationen auf Amulette, Mauern und andere Objekte zu schreiben (was damals allerdings eher eine sakrale als eine psychologische Bedeutung hatte). Andere glauben hingegen, dass sich die Affirmationen gerade aus den Mantras entwickelt haben und zu einer Art "Alltagsmantras" wurden, die man auch außerhalb des geistigen Lebens praktizieren konnte. Im 17. Jahrhundert prägte der französische Philosoph René Descartes den Satz "Ich denke, also bin ich", den wir als erste vollwertige Affirmation zur Klärung des Bewusstseins und der Ideen ansehen können.

Später entwickelte der Psychologe Émile Coué Anfang des 20. Jahrhunderts die Praxis der "bewussten Autosuggestion", die heute als Coué-Methode bezeichnet wird. Sie besteht im Wesentlichen darin, dass man zu Beginn und am Ende des Tages bestimmte positive Sätze 20 Mal wiederholen soll. Zum Beispiel: "Jeden Tag fühle ich mich immer besser". Die Methode von Coué beeinflusste einst Napoleon Hill, der den Bestseller "Think and Grow Rich" geschrieben hat. Nach einiger Zeit wurde der Begriff "Autosuggestion" (vielleicht wegen der negativen Assoziationen, die mit dem Wort "Suggestion" verbunden sind) einfach durch das Wort "Affirmationen" ersetzt, was den Grundstein zu einer ganzen Richtung in der Psychologie und zu einer Reihe von Büchern über selbständige Bewusstseinsänderung gelegt hat.

So war die Schriftstellerin Jean Illsley Clarke 1978 eine der ersten, die in ihrem Buch "Self-Esteem: A Family Affair" ("Selbstwertgefühl: Eine Familienangelegenheit") ein ganzes Kapitel den Affirmationen widmete, und später schrieb sie ein ganzes Buch darüber: "Words That Help" ("Worte, die helfen"), in dem sie Affirmationen mit "Wachstumsentscheidungen" verglich: wann will der Mensch nämlich eine neue Runde der persönlichen Entwicklung einleiten, was passiert in verschiedenen Etappen seines Lebens, und wofür sind eigentlich verschiedene Arten von Affirmationen gut? Eine weitere berühmte Autorin, die über Affirmationen schrieb, war Louise Hay, die dank der Affirmationen, einer gesunden Lebensweise und Ernährung ihren Krebs bekämpfen konnte und 90 Jahre alt geworden ist. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen hat Hay viele Bücher geschrieben, darunter die Bestseller "Heal Your Body with Love" und "Live Positive!".

Seit den 1980er Jahren haben Sozialpsychologen umfassende Affirmationsforschungen durchgeführt, bei denen festgestellt wurde, dass der Mensch über einen psychologischen Mechanismus verfügt, der es ihm möglich macht, sich mithilfe von Informationen verschiedenen Stresssituationen anzupassen. Als Informationsquelle dienen dabei Affirmationen, d. h., der Mensch versorgt sich selbst mit den notwendigen Kenntnissen. Dadurch aktivieren die Affirmationen eben diesen Schutzmechanismus, verbessern die Stimmung des Menschen und erhöhen die Flexibilität und Stabilität seiner Psyche. Gleichzeitig stellte man aber auch fest, dass Affirmationen nicht für jedermann geeignet sind und die Stärke ihrer Wirkung von den persönlichen Werten des Menschen abhängt, d. h. davon, wie - und ob - ihn persönlich diese Methode anspricht. So sind Affirmationen wie jede andere psychotherapeutische Technik wirkungslos, wenn sie auf psychologischen Widerstand stoßen.

Daher können wir auf die Frage, ob Affirmationen funktionieren, eindeutig sagen: Ja, sie funktionieren. Positive Affirmationen sind in der Lage, negative Erfahrungen zu ersetzen, indem sie als Werkzeug der Selbstreflexion dienen, nämlich als Gespräch mit sich selbst. Sie sind im Grunde genommen eine Alternative zu unserem inneren "Kritiker", wenn wir unsere Handlungen, Taten oder Worte negativ bewerten. Affirmationen bewirken das Gleiche, allerdings im positiven Sinne. Ihre Wirksamkeit ist laut dem klinischen Psychiater Boise Zanda von der Universität Idaho auf die sogenannte "Neuroplastizität" zurückzuführen, d. h., auf die Fähigkeit unseres Gehirns, sich bestimmten Informationen anzupassen und neue Verhaltensmuster zu entwickeln. Es ist vergleichbar mit dem Muskelgedächtnis: Je öfter wir eine bestimmte Übung ausführen, desto besser gelingt sie uns. Deshalb spielt die Wiederholung bei Affirmationen eine große Rolle. Wenn Sie also Ihr Gehirn einen Monat lang ständig dazu zwingen, negative Gedanken durch positive zu ersetzen, wird es automatisch anfangen, diese zu verwenden, und so bildet sich ein neues Verhaltensmuster heraus.

Übrigens: Affirmationen üben auch aus neurobiologischer Sicht eine Wirkung auf das Gehirn aus: Als Forscher eine Gruppe von Testpersonen nach vielen Wiederholungen von Affirmationen einer Magnetresonanztomografie unterzogen hatten, stellten sie fest, dass Affirmationen genau das Gehirnzentrum aktivieren, das mit der Vergütung für die geleistete Arbeit zusammenhängt. Dieses Gehirnzentrum beeinflusst u.a. auch die Wahrnehmung von uns selbst und die Bewertung unserer eigenen Kompetenz.

Ganz konkret können positive Affirmationen eingesetzt werden,

  • um die Selbstbewertung zu erhöhen. Das geht aus dem vorangegangenen Absatz hervor, wo es darum geht, dass exakt der Gehirnteil aktiviert wird, der unser Selbstwertgefühl prägt;

  • um den Stress zu bewältigen. Je nachdem, wie die Affirmation formuliert ist, kann sie uns helfen, unseren psychischen Zustand besser zu kontrollieren und die inneren Ressourcen schneller wiederherzustellen;

  • um alte Traumata und negative Assoziationen aufzuarbeiten. Der Psychotherapeut Corey Yeager, der mit NBA-Spielern arbeitet, verwendet Affirmationen, um den Sportlern bei einem schlechten Spiel und bei negativen Spielerfahrungen wieder auf die Sprünge zu helfen;

  • um gesunde Gewohnheiten zu etablieren. Aufgrund der bereits erwähnten Neuroplastizität des Gehirns ist es möglich, mithilfe von Affirmationen den Prozess der Übernahme eines neuen Lebensstils zu erleichtern. Man kann es sich z. B. zur Gewohnheit machen, morgens zu joggen. Dadurch kann man wiederum nicht nur seine geistige, sondern auch die körperliche Gesundheit verbessern;

  • um Ängste abzubauen oder sogar ganz zu beseitigen. Mit Hilfe von Affirmationen kann man seine emotionale Reaktion auf bestimmte Ereignisse oder z. B. den Stress reduzieren und so die Ausdrucksintensität bei Unsicherheit oder Angst verringern.

  • um die Studienleistungen oder die berufliche Effizienz zu erhöhen. Dies ist vor allem auf die Fähigkeit der Affirmationen zurückzuführen, den Menschen zu motivieren und auf seine Werte aufmerksam zu machen. Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigt zum Beispiel, dass die Studenten, die regelmäßig Affirmationen wiederholen, bei Tests und Prüfungen viel besser abschneiden.

Wie Affirmationen richtig formuliert werden

Wie Affirmationen richtig formuliert werden

Damit eine Affirmation funktioniert und eine oder mehrere der oben genannten Wirkungen hat, muss sie auf eine bestimmte Weise formuliert werden. Befolgen Sie diese Regeln und Schritte, um positive Affirmationen für sich selbst zu erstellen:

  1. Definieren Sie Ihren negativen Gedanken oder Ihre negative Einstellung, an der Sie arbeiten oder von der Sie ausgehen wollen. Zum Beispiel: Sie wollen sich auf der Bühne sicherer fühlen, aber was ist jetzt der Grund für Ihre Unsicherheit? Sie haben zum Beispiel das Gefühl, dass Sie dumm aussehen. Das bedeutet, dass Ihre negative Überzeugung Ihnen sagt, die Leute würden Ihnen gegenüber kritisch gegenüberstehen oder Sie würden bei Auftritten zu viele Fehler machen. In diesem Fall sollte die Affirmation diesen Gedanken in einen völlig entgegengesetzten, das heißt, einen positiven Gedanken umwandeln. Zum Beispiel: "Jeder meiner öffentlichen Auftritte ist glänzend!"

  2. Gehen Sie sicher, dass Ihr Affirmationssatz kurz und bündig ist. Er sollte leicht zu merken sein. Versuchen Sie, ihn auf maximal 10 Wörter zu beschränken.

  3. Vergewissern Sie sich, dass die Affirmation mit Ihren Werten übereinstimmt und dass Sie wirklich das glauben, was Sie sagen. So wurden die Testpersonen in einer Studie in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe verwendete Affirmationen, die sie selbst für richtig hielt und die mit ihrer Weltanschauung übereinstimmten, während die andere Gruppe das wiederholte, wozu sie eine entgegengesetzte Meinung hatte. Das Ergebnis war, dass sich die psychisch-emotionalen Indikatoren der zweiten Gruppe - ganz im Gegensatz zur ersten - in keiner Weise verändert haben. Es ist also äußerst wichtig, genau die Affirmationen zu verwenden, die nicht im Widerspruch zu Ihrer inneren Einstellung stehen. Dabei geht es allerdings nicht um Überzeugungen, die durch Affirmationen verändert werden sollen, sondern um Wünsche und den Glauben daran.

  4. Beginnen Sie Ihre Affirmation mit den Worten "Ich" oder "Mein". Haben Sie keine Angst, zu arrogant oder egoistisch zu wirken, denn Affirmationen sind nur für Sie - und für niemand sonst da. Deshalb ist es sehr wichtig, nicht mit dem abstrakten "Glücklich sein", sondern mit dem konkreten 'Ich' zu arbeiten. Das heißt, der Satz "Ich bin voller positiver Energie" ist viel besser als "Es gibt nur Positives um mich herum".

  5. Verwenden Sie die Gegenwartsform, als ob alles gerade jetzt geschehen würde. So ist unser Gehirn beschaffen: Es ist nicht für die Vergangenheit und erst recht nicht für die Zukunft empfänglicher, sondern für die Gegenwart. Setzen Sie sich keinen Zeitrahmen wie "Ich werde mein Ziel innerhalb von drei Monaten erreichen", denn es muss keine Planung sein.

  6. Verzichten Sie auf die Ausdrücke "ich will" oder "ich brauche". Affirmationen sollten nicht so klingen, als würden Sie etwas brauchen und darum bitten, sondern vielmehr Dankbarkeit für das ausdrücken, was Sie vermutlich schon haben.

  7. Gehen Sie sicher, dass alle Ihre Affirmationen positiv sind. Streichen Sie die Partikel "nicht" und negative Verben daraus, sogar solche wie "Ich höre auf", "Ich habe null Bock", "Ich steige aus". Der springende Punkt ist, dass unser Gehirn diese "nicht" ignoriert und die Sätze als ihr Gegenteil wahrnimmt: "ich tue das". Statt "Ich werde nicht mehr rauchen" sagen Sie lieber den Satz "Ich führe einen gesunden Lebensstil mit den richtigen Gewohnheiten".

  8. Ergänzen Sie Ihre positiven Affirmationen durch Emotionen. Das verstärkt ihre Wirkung, z. B. "Ich bin glücklich, auf der Bühne aufzutreten, und ich tue das immer hervorragend".

  9. Schreiben Sie keine Affirmationen, die Sie selbst nur schwer glauben können. Wenn Sie es hassen, öffentliche Reden zu halten, ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie sich sofort einreden können, dass Sie das lieben. Beginnen Sie in solchen Fällen mit etwas Neutralem, z. B. "Ich empfinde Befriedigung beim öffentlichen Reden". Das heißt, Affirmationen sollten zwar positiv, aber realistisch sein und Ihnen zusagen.

Arten und Beispiele von Affirmationen

Arten und Beispiele von Affirmationen

Es gibt viele Arten von Affirmationen, und die meisten davon unterscheiden sich durch die Ziele, die sie verfolgen. Schauen wir uns die beliebtesten Arten von Affirmationen und Beispiele an.

Affirmationen für finanzielles Wohlergehen. Diese Affirmationen sind darauf gerichtet, Ihr inneres Potenzial zu erkennen, Ihre Ressourcen zu erforschen und sie zu aktivieren, um Ihre Effizienz und damit auch Ihr Gehalt zu steigern. Sie können Ihnen auch helfen, mehr finanzielle Möglichkeiten wahrzunehmen und dadurch Erfolg und Reichtum auf Ihre Seite zu ziehen. Hier sind einige Beispiele für Finanzaffirmationen:

  • Ich bin in der Lage, den Wohlstand zu erreichen, von dem ich träume

  • Ich sollte sogar noch mehr Geld verdienen, als das jetzt der Fall ist

  • Ich ziehe leicht Geld und Kunden an

  • Ich bin imstande, jedes Hindernis auf dem Weg zu meinem Ziel zu überwinden

  • Ich werde jeden Tag reicher und arbeite hart dafür

  • Ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die sich mir bieten

  • Ich verdiene leicht und schnell Geld

Wellness-Affirmationen. Das sind Affirmationen, die die Verbesserung Ihres körperlichen Wohlbefindens zum Ziel haben. Sie sind besonders empfehlenswert für Sportler oder Menschen, die zu einem gesunden Lebensstil übergehen wollen und ihren "sportlichen Weg" gerade beginnen. Ein paar Beispiele für solche Affirmationen:

  • Mein Körper ist gesund, stark, widerstandsfähig und energiegeladen

  • Ich bin meinem Körper dankbar und respektiere ihn so, wie er ist

  • Mein Immunsystem ist unglaublich stark, und mein Körper ist eine einwandfrei funktionierende Maschine

  • Ich habe eine unglaublich gute Gesundheit

  • Ich kontrolliere meinen Körper und kümmere mich um ihn

  • Ich verdiene es, gesund zu sein und mich gut zu fühlen.

Angstabweisende Affirmationen. Diese Affirmationen sind in der Regel darauf gerichtet, bei dem Menschen ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu schaffen, weil die Angst ein gestörtes Sicherheitsgefühl ist. Man meint nämlich, von den Menschen oder der Umwelt gehe eine Bedrohung aus. Hier sind Beispiele für solche Affirmationen:

  • Ich fühle mich in Sicherheit

  • Ich befinde mich gerade jetzt in Sicherheit

  • Ich erlebe nur gute und positive Ereignisse

  • Meine Umgebung ist für mich, meine Familie und meine Kinder sicher

  • Die Welt ist gut zu mir und schützt mich.

Sie können die angstabweisenden Affirmationen auch umlenken, um beispielsweise Ihre Fähigkeit zu verbessern, mit Bedrohungen fertig zu werden:

  • ich bin stark genug, jedes Hindernis zu überwinden

  • mit Herausforderungen und Problemen werde ich schnell fertig

  • ich bin mir meiner Fähigkeiten bewusst

  • ich weiß immer, was zu tun ist, und tue alles richtig

  • meine Gedanken sind geordnet und klar

  • ich treffe nur rationale und vorteilhafte Entscheidungen.

Affirmationen für Selbstvertrauen und Zielerreichung. Dank dieser Affirmationen kann man sich auf seine wahren Interessen und Bedürfnisse konzentrieren und den Glauben stärken, dass man sie erfüllt und jedes Ziel erreicht, das man sich gesetzt hat. Damit kann man auch seine Motivation aufrechterhalten, um nicht aufzugeben. Hier sind ein paar Beispiele für diese Affirmationen:

  • ich verdiene es, erfolgreich zu sein

  • ich kann bei allem, was ich tun will, erfolgreich sein

  • meine Fähigkeiten machen mich erfolgreich

  • ich erreiche alle Ziele, die ich anstrebe

  • alles, was ich anpacke, geht mir leicht von der Hand

  • ich bekomme schnell und einfach das Gewünschte

  • ich gehe unentwegt auf mein Ziel zu, ohne mich umzuschauen.

Affirmationen für Inspiration. Diese Affirmationen eignen sich für kreative Menschen (z.B. Künstler, Architekten und Schriftsteller) oder für diejenigen, die ihre Kreativität beweisen und entwickeln wollen. Deshalb können sie auch verwendet werden, wenn man einfach nur einen originellen Ausweg aus einer Situation finden oder etwas Neues in die Routine einbringen will. Ein paar Beispiele für solche Affirmationen:

  • ich bekomme Inspiration von allem, was mich umgibt

  • meine Kreativität und mein Potenzial sind einzigartig

  • jeden Tag kann ich auf eine neue Art und Weise etwas schaffen

  • ich habe eine reiche und lebhafte Fantasie

  • ich lasse meiner Fantasie und Kreativität freien Lauf

  • beim Schaffen lasse ich mich von der Intuition leiten und genieße den Prozess.

Affirmationen der Dankbarkeit. Hier verbindet man Affirmationen mit Dankbarkeitstechniken, die dazu beitragen, den Fokus der Aufmerksamkeit von negativen Lebensereignissen auf positive Ereignisse zu verlagern und sich daran zu gewöhnen, die Erfolge und die bereits vorhandenen Vorteile objektiv zu bewerten. Hier sind einige Beispiele für solche Affirmationen:

  • ich bin dankbar für meine Familie und die Freunde

  • ich freue mich über mein heutiges Leben

  • ich liebe mein Leben, mein Zuhause und meine Familie

  • ich bin dem vergangenen Tag dankbar für …

  • ich liebe mein Leben dafür, dass es ruhig und stabil bleibt (oder für seine ständigen Abenteuer und Überraschungen)

  • ich bin mir selbst dankbar für das, was ich für mich und meine Lieben tue.

Die Affirmationen können auch danach unterschieden werden, für wen sie bestimmt sind und welchen Interessen und Aspekten sie entsprechen. Hier ist zum Beispiel eine Liste geeigneter Affirmationen für Jugendliche und Kinder, die sich oft schwer damit tun, ihre Gefühle zu erkennen und zu akzeptieren oder Probleme beim Lernen und in den Beziehungen mit den Eltern haben:

  • ich eigne mir leicht und schnell jeden Lernstoff an

  • ich respektiere mich und andere gleichermaßen

  • wenn ich nicht allen Menschen gefalle, dann ist das normal und natürlich, so sollte es auch sein

  • ich verzeihe mir und anderen Menschen die hässlichen Dinge, die wir manchmal tun

  • jeden Tag werde ich stärker, schöner und klüger

  • ich vertraue meiner Intuition und meinem Gefühl

  • ich bin mit meinem Aussehen und mit mir selbst als Persönlichkeit ganz zufrieden

  • ich gebe mir alle Mühe - und ich schaffe alles

  • ich lerne jeden Tag etwas Neues

  • ich bin eine wichtige und wertvolle Persönlichkeit

  • ich bin einmalig

  • ich mag meine Schule und meine Schulfreunde, weil sie mir dabei helfen, besser zu werden

  • ich lerne ständig, auch wenn ich im Urlaub oder zu Hause bin

  • ich bin genauso intelligent wie alle anderen

  • ich bekomme nur gute Noten, weil ich mir Mühe gebe

  • schlechte Noten bedeuten nur die Motivation, besser zu lernen

  • ich bin fest entschlossen, meinen Traum wahr werden zu lassen

  • ich bestehe alle Tests und Prüfungen erfolgreich.

Hier sind die universellen und wirksamen Affirmationen für jeden Tag, die Sie unabhängig von Ihren Zielen zusätzlich zu den von Ihnen selbst ausgedachten individuellen Affirmationen verwenden können:

  • der heutige Tag ist wunderschön

  • mein Körper ist wunderschön

  • ich werde leicht mit Schwierigkeiten fertig

  • ich habe Liebe und Anerkennung verdient

  • ich bin dazu geschaffen, das Chaos wieder in Ordnung zu bringen

  • ich schlafe jede Nacht gut aus und stelle meine Kräfte beim Schlafen wieder her

  • ich arbeite hart weiter, und das zahlt sich aus

  • auch ein Misserfolg gehört zu meinem Erfolg

  • ich kontrolliere nur mich selbst - und nichts mehr

  • alle meine Gefühle sind gut und natürlich

  • ich bin ein glücklicher, geliebter und gesunder Mensch.

WICHTIG! Wie oft sollten die Affirmationen wiederholt werden? Hier ist alles individuell, aber es ist besser, ihre Wiederholung mit bestimmten Handlungen wie Zähneputzen oder Frühstücken zu verbinden, damit man sie nicht vergisst. Es ist auch wünschenswert, sie nicht nur einmal, sondern im Laufe des Tages mehrmals zu wiederholen. Beginnen Sie z. B. mit 10 Wiederholungen am Morgen und 10 Wiederholungen vor dem Schlafengehen, und versuchen Sie dann, die Affirmationen 5 Mal im Laufe des Tages zu wiederholen, wenn Sie sich zufällig daran erinnern.

Die Gefahren der Affirmationen

Die Gefahren der Affirmationen

Obwohl Affirmationen eigentlich nur positive Behauptungen zu sein scheinen, die uns und unser Gehirn auf eine harmonische und produktive Arbeit einstellen sollen, können sie auch negative Folgen für unser Leben haben. Glücklicherweise gibt es aber nur zwei solche Folgen:

  • Untätigkeit. Manche Menschen glauben, dass das Wiederholen von Affirmationen ausreicht, um ihr Leben zu verändern. Vergessen Sie aber nicht, dass es sich dabei wie mit einer Wunschkarte und einer Visualisierung verhält: Sie "schieben" sich selbst nur an - die Vorwärtsbewegung müssen Sie schon selbständig initiieren. Mit Affirmationen wird es also leichter sein, neue Dinge auszuprobieren, Entscheidungen zu treffen und Ziele zu erreichen, aber es ist kein Zauberspruch, der keine Anstrengung Ihrerseits erfordert. Beschränken Sie sich deshalb nicht auf Affirmationen, sondern kombinieren Sie sie mit Planung und Zielsetzung!

  • Kognitive Verzerrungen. Falsch formulierte Affirmationen können Ihre bestehenden Wahrnehmungsprobleme nur noch verschlimmern und neue kognitive Verzerrungen hervorrufen, d. h., Fehler in der Interpretation der Realität.

Hier sind die Verzerrungen aufgelistet, zu denen Affirmationen führen können. Bei der Gelegenheit sagen wir Ihnen auch, wie die Verzerrungen zu vermeiden sind:

  • Bindung der Affirmation an ein Objekt - und nicht an eine Handlung. Wenn jemand zum Beispiel von einem großen Haus am Meer träumt, kann man rein zufällig solch eine Affirmation formulieren wie "Ich besitze ein Haus am Meer" - und das wird eine Flucht vor der Realität sein, der Besitz von etwas, das man eigentlich nicht hat, was wiederum zu einer Verschlimmerung von Depressionen und zu anderen psychischen Störungen führen kann. Deshalb sollten Affirmationen an Handlungen geknüpft sein, z. B. "Ich arbeite hart, um ein Haus am Meer zu kaufen" oder "Ich verdiene schnell Geld für eine Luxus-Villa".

  • Übertriebene Affirmationen. So kann eine Person, die ihr Selbstwertgefühl steigern will, verallgemeinernd so etwas formulieren wie "Ich bin die Schönste auf der Welt" oder "Ich bin der Intelligenteste und Erfolgreichste", was in der Praxis jedoch unmöglich ist. Dies kann sowohl dazu führen, dass die Behauptung nicht überzeugend wirkt und den Menschen noch mehr an sich selbst zweifeln lässt, als auch dazu, dass die Person andere Menschen negativ wahrnimmt, was die zwischenmenschlichen Beziehungen verschlechtert. Mit einfachen Worten: Man sollte weder andere Menschen in die Affirmationen einflechten, noch sollte man sich mit irgendjemandem vergleichen, auch wenn der Vergleich positiv ist: "Ich bin so erfolgreich wie Steve Jobs". Das hat eine Abwertung der eigenen Individualität zur Folge und hindert daran, sich mit den eigenen natürlichen Unvollkommenheiten abzufinden.

  • Übermäßige Konzentration auf die positiven Aspekte des Lebens und der Welt. Nichts gegen positives Denken - aber die Realität darf dabei nicht verzerrt werden; sonst besteht die Gefahr, dass objektive Bedrohungen heruntergespielt werden, falls sie plötzlich auftreten. So kann zum Beispiel die Affirmation "Diese Welt ist absolut sicher" dazu führen, dass man spät in der Nacht zu einem Fremden ins Auto steigt. Sie kann auch zu kognitiver Dissonanz führen, wenn wir entgegen unserer Affirmation doch auf Lügen oder Aggressionen stoßen oder Zeugen von Gewalt werden. Daher ist es besser, auf Verallgemeinerungen bei Affirmationen zu verzichten und diese verschiedenen Situationen anzupassen. Zum Beispiel: "Im Flugzeug bin ich absolut sicher" statt "Mir wird nie etwas Schlimmes zustoßen".

  • Manchmal ruft die Affirmation im Menschen Widerstand oder Abneigung hervor. In diesem Fall kann es zu einem Konflikt in dem Menschen und zur Ablehnung der gesamten Praxis kommen, was sich unweigerlich negativ auf seine Stimmung, Motivation und Gesundheit auswirkt. Alle Ihre Affirmationen sollten mit Ihren Wünschen und Zielen übereinstimmen und nicht von außen, das heißt, von anderen Menschen oder Umständen aufgezwungen sein. Sollte es sich trotzdem um die äußeren Umstände handeln, ändern Sie die Affirmationen so, dass es leichter wäre, sie zu ertragen, als sich selbst oder die Situation zu ändern. Kurz, Affirmationen sollten sich auf das konzentrieren, was Sie wirklich kontrollieren können - oder aber auf Ihre Empfindungen.

Schlussfolgerungen

Bei der Frage, ob Affirmationen helfen können, sollten Sie keine Zweifel haben, dass sie es tun. Ja, Affirmationen sind kein Allheilmittel und keine garantierte Erfolgsformel, aber sie sind ein wirksames und wissenschaftlich nachgewiesenes Instrument für persönliches Wachstum und Entwicklung, das zusammen mit Planung, Visualisierung und direkter Arbeit phänomenale Ergebnisse bringt. Vergessen Sie nicht, dass die Affirmation in erster Linie der Glaube an positive Veränderungen und der Wunsch ist, diese Veränderungen einzuleiten und zu erleben. Praktizieren Sie die Affirmationen regelmäßig, bis sie zur Gewohnheit werden, und ändern Sie sie regelmäßig, korrigieren Sie sie und passen Sie sie an Ihre Bedürfnisse oder Situationen an.

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