Willie Weynands, Gründer von eduScrum in den Niederlanden, über die Bildung der Zukunft

Willie Weynands, Gründer von eduScrum in den Niederlanden, über die Bildung der Zukunft

| Selbstentwicklung

Willy Wijnands, Begründer von eduScrum hat nun dem Lectera Magazine darüber erzählt, wie die Lehrer für Bildungsprogramme der Zukunft vorbereitet werden.

Willy Wijnands, Begründer von eduScrum und Mitbegründer der weltbekannten Lernmethode Agile in Education, der am Ashram-College in Alphen am Rhein Naturkunde und Aikido unterrichtet. Seit 2011 hat Willy mehr als 900 Lehrer in der ganzen Welt ausgebildet. Seine Studenten arbeiten selbständig nach der eduScrum-Methode in allen Schulklassen. Mit eduScrum arbeiten die Schüler energisch, effizient und zielgerichtet zusammen.

  • Hat EduScrum schon irgendwelche Ergebnisse beim Bildungsprozess gezeigt?

Ich bin nicht nur Mitbegründer von eduScrum, sondern auch Lehrer von Beruf. Seit 1976 unterrichte ich, und ich tue das gern. EduScrum habe ich 2011 gestartet. Sie haben ganz richtig darauf hingewiesen, dass das eine neue Methode ist, deshalb gehen bei uns erst jetzt die ersten Ergebnisse aus Universitäten in Deutschland, den USA und Russland ein. Es wäre daher etwas zu früh, Schlußfolgerungen zu ziehen, weil die Daten noch nicht zusammengefasst sind. Ich kenne noch nicht alle Ergebnisse. Aus Erfahrung aber kann ich behaupten, dass diese Methode gut funktioniert. Sie gefällt den Schülern, die in sich selbst dadurch neue Eigenschafen entdecken und als Person wachsen. Nach meinen Beobachtungen bekommen unsere Schüler bei der Kenntnisstandbeurteilung 5 bis 10 Prozent mehr als alle anderen Schüler. Das ist aber nur meine eigene Feststellung, die noch kein Pauschalurteil zulässt. Wie dem auch sei: nach und nach sammeln wir Daten aus der ganzen Welt.

  • Wie macht Ihr Team die EduScrum-Methode allgemein zugänglich? Gibt es Trainings dazu?

In der Regel dauert mein Training zwei Tage. So war das zum Beispiel in den Niederlanden. Manchmal ist es aber nur ein Tag. Für den Rest ist der Online-Kurs zuständig. Neben dieser Arbeit erteile ich immer noch dreimal wöchentlich Unterricht für Kinder: montags, dienstags und mittwochs. Obwohl heute Mittwoch ist, konnte ich hierher zu Ihnen kommen, weil meine Schüler das Material selbständig lernen. Was die Anwendung der Methode angeht, da ist alles sehr einfach: ich komme ins Land und unterrichte die Lehrer, die dann andere Lehrer unterrichten. Ein Mal im Monat kommen wir zusammen, um die Sachlage und die weiteren Pläne zu besprechen.

  • Kann eduScrum auf der Staatsebene angewandt werden, oder ist diese Methode nur für private Schulen und Universitäten konzipiert?

Wir setzen eduScrum sowohl bei staatlichen als auch bei privaten Schulen ein. Im August 2015 zum Beispiel habe ich 30 Lehrer aus staatlichen Schulen unterrichtet. Mein Coachteam in Russland - das sind 4 Leute - bereitet auch Lehrer meistens aus den staatlichen Institutionen vor. Vor kurzem habe ich Trainings in der Schule Makarun und in der Präsidentenschule durchgeführt, die privat sind. Wenn unser Traning in Privatschulen stattfindet, laden wir für gewöhnlich auch Lehrer aus staatlichen Schulen dazu ein. Denn unsere Methode passt allen gut.

  • Sollen die Kinder, die schon im frühen Alter nach der eduScrum-Methode gelernt haben, auch an der Universität an dieser Methode weiter festhalten?

Am besten ist es, wenn man mit Kleinkindern arbeitet, für die der Unterrichtsprozess immer etwas Interessantes ist. Viel komplizierter ist die Arbeit mit Teenagern von 14-15 Jahren. Hochschullehrer und Studenten arbeiten auch nach unserer Methode, so dass sie sich nach und nach um sich greift. Leider zu langsam, weil man immer noch unter dem Einfluss der alten Unterrichtsmethode steht, von der man meint, sie sei die einzig richtige. Natürlich gibt es da gute Seiten, aber auch die schlechten wird man nicht so einfach los - da müssen schon ein paar Jahre vergehen. Zurzeit studieren viele meiner ehemaligen Schüler an Universitäten, und zwei von ihnen haben mir vor kurzem geschrieben, dass sie dank eduScrum gute Jobs bekommen haben.

  • In welchem Alter sollte man anfangen, nach dieser Methode zu lernen?

Anfangs arbeitete ich mit der Mittel- und Oberschule, das waren Kinder im Alter von 11 bis 18 Jahren, die jetzt an der Uni studieren. Inzwischen unterrichten wir auch die Kinder aus der Grundschule. Zuerst arbeiteten wir mit denjenigen, die in der letzten Klasse der Grundschule waren, und dann gingen wir nach und nach zu den jüngeren Altersstufen über. In Russland gibt es viele Beispiele dafür, dass die Jüngsten oft besser als die anderen sind.

  • Wie kann man die Eltern von den Vorteilen von eduScrum überzeugen?

Das kann nie gut sein, wenn die Erwachsenen ihren Kindern nicht vertrauen und alles auf ihre eigene althergebrachte Art und Weise tun. Die Kinder müssen unser Vertrauen genießen. Das alte kritische Unterrichtssystem kann doch jederzeit wiederaufgenommen werden. Wenn die Schule ein Teil des Innovationsprozesses ist, trifft man neben den Lehrern der jungen Generation auch die Lehrer vom alten Schlag, wobei die lezteren nach meiner Auffassung immer weniger werden. Aber auch diejenigen, die es noch gibt, sind nicht immer bereit, sich zu ändern. Sie fragen mich: Na, und wo bleibt das Resultat?! Worauf ich ihnen antworte: Geht und schaut einmal auf meine Schüler: das ist das Resultat. Glückliche Kinder, die gern und viel arbeiten. Ich muss ihnen nicht einmal etwas fürs Zuhause aufgeben - sie tun alles selbst!

  • Geht es bei eduSctum also nicht nur ums Studium, sondern auch um Verantwortung?

Das stimmt: es geht dabei vielmehr um Verantwortung, Berichtswesen, Kommunikation und Vertrauen. Die Schüler sprechen darüber nicht so wie wir Erwachsene oder Lehrer. Sie schenken reinen Wein ein. Wenn ich mit den Kindern in ihrer Sprache kommuniziere, sind die Eltern gleich empört. Hier aber korrigieren sich die Schüler selbst gegenseitig.

Jawohl, und diese Novität wird vier Dinge umfassen: Zusammenwirken, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken. Das ist es gerade, was man in Zukunf benötigen wird, und nicht die Kenntnis als solche. Heutzutage nimmt man sein Smartphone, tippt eine Frage ein, und schon gibt Google eine Antwort. Ganz einfach! Vor 20 Jahren war der Lehrer die einzige Wissensquelle. Heute kann man das Wissen überall bekommen. Deshalb wird es zur Aufgabe des Lehrers, nicht so sehr das Wissen zu vermitteln, sondern eher beizubringen, wie man miteinander zusammenwirkt, und die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit vor Augen zu führen.

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