An den deutschen Universitäten wird das akademische Jahr 2020/2021 hybride sein. Was das bedeutet und wie schwer es war, sich zu dieser Zeit an einer Universität zu immatrikulieren - kann man in den News nachverfolgen.
"Dualer" Ansatz
An den meisten deutschen Universitäten beginnt das Wintersemester diesmal später als gewöhnlich. Die Vorlesungen beginnen am 2. November. Im Gegensatz zu früheren Studienplänen bieten die Universitäten heute Kurse im sogenannten "dualen Format" an.
Dies bedeutet, dass der Unterricht sowohl innerhalb der Universitätswände, als auch Online durchgeführt wird. Gleichzeitig wird die physische Präsenz der Schüler minimiert. So zum Beispiel an der Humboldt-Universität Berlin werden Offline-Vorlesungen ausschließlich für Studienanfänger organisiert.
Eine Reihe von Videokonferenzen auf der Plattform Zoom ist bereits geplant: In diesem Format finden alle Schülerveranstaltungen statt, von der Eröffnung des Schuljahres bis zum Treffen für Studienanfänger, bei denen Lehrer und Organisatoren Fragen beantworten. Wie man ganz gut sieht, wird vor allem Neuankömmlingen während der Pandemie besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Hochschulleiter waren der Ansicht, dass es für den Rest der Studenten aufgrund ihrer Erfahrungen im letzten Jahr einfacher sein würde, sich an das Online-Studium zu gewöhnen. Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt im Unterricht für ältere Studierende auf der selbständigen Arbeit mit Unterrichtsmaterialien, nach deren Ergebnissen am Ende des Semesters alle Studierenden geprüft werden.
Es ist äußerst bemerkenswert, dass niemand das Prüfungssystem während des Online-Studiums sowie der Vorlesungen und Gesprächsführung zur Immatrikulation an Universitäten mit kreativem Schwerpunkt abgelehnt hat. All dies wurde bereits zusammen mit den restlichen Bildungsprozessen auf das Online-Format übertragen.
Herausforderungen für Studenten
In den letzten Jahren ist die Zahl der Studierenden an deutschen Hochschulen stetig gewachsen und hat mit 3 Millionen ein Rekordhoch erreicht. Aufgrund der Pandemie hat sich die Situation jedoch radikal geändert. Nach den neusten Daten wird sich die Zahl der neuen Studierenden um eine Größenordnung verringern.
Einige Studierende mussten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten bereits mit dem Studium aufhören, da die Mehrheit der deutschen Studierenden eine Teilzeitbeschäftigung annimmt, um ihre Unterkunft und ihre Studiengebühren zu bezahlen. Viele dieser Teilzeitstellen waren während der Quarantänezeit nicht einmal verfügbar. Der beliebteste Job unter Studenten ist die Arbeit als Kellner in kleinen Cafés und Restaurants. Das Restaurantgeschäft wurde jedoch von der Pandemie schwer getroffen, was sich wiederum negativ auf die Arbeitsplätze auswirkte.
Ein weiteres Problem, das das Studium in Deutschland stark beeinträchtigt, ist die Einreisebeschränkung für Studierende von außerhalb der Europäischen Union. Aus diesem Grund gab es in diesem Jahr viel weniger Studenten, die beschlossen, eine Zulassung aus Weißrussland, der Ukraine oder Russland zu beantragen.
Berechnungen der Berliner Universität zufolge, können nur 130 Personen der genannten Länder an der Universität studieren.
Im Frühherbst wurden die Voraussetzungen für die Einreise nach Deutschland leicht gelockert. Nach den neuen Regeln können nun diejenigen, die eine Berufsausbildung absolvieren, in das Land einreisen. Die Einreise zu Fortbildungszwecken ist ebenfalls gestattet, so etwa um ein Diplom für die Arbeit in Deutschland anerkennen zu lassen.