Den Bewohnern mehrerer US-Bundestaaten zufolge (u.a. Oklahoma, Arkansas, Tennessee, Connecticut und Pennsylvania) seien die lokalen Internet-Provider auf den Online-Unterricht an Universitäten und Schulen überhaupt nicht vorbereitet.
Christina Rothermel-Branham aus der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma soll seit dem Frühjahr oft über den ganzen Tag hinweg keinen Zugang zum Internet haben. Die instabile Netzverbindung hindert Christina daran, an der Universität zu unterrichten, wo sie tätig ist. Aus diesem Grund kann ihr Sohn am Online-Unterricht nicht teilnehmen. Manchmal müssen die beiden das mobile Internet benutzen, weil ihr WLAN mehrere Stunden lang nicht funktioniert. Auch im Herbst hat sich die Situation nicht geändert. Mit ähnlichen Problemen sind Lehrer in einigen Vororten von New York und in den Bundesstaaten Arkansas, Tennessee, Connecticut und Pennsylvania konfrontiert.
Einer der Gründe für diese Situation muss das geringe Einkommensniveau der US-Bürger sein, die auf dem Land und in kleineren Orten wohnen. Dem Pew Research Center zufolge wird das Internet nur von der Hälfte der amerikanischen Familien genutzt, deren Jahreseinkommen weniger als 30.000 Dollar beträgt. Dabei kostet der Internetanschluss zwischen 60 und 100 Dollar im Monat. Manche Provider weigern sich sogar, die Internet-Leitung in den Ortschaften zu verlegen, in denen nur wenig zahlungsfähige Kunde wohnen. Die Modernisierung der so genannten "ländlichen Internet-Anbindung" und die Beseitigung der bestehenden Probleme soll laut Deloitte 150 Milliarden US-Dollar kosten.
Zum Glück haben sich der Sache einige nichtkommerzielle Vereinigungen angenommen, die auf dem Lande stationiert sind. Etwa 9 Prozent der Bewohner entlegener Regionen genießen die Vorteile des Glasfaserkabelnetzes. Dies ist zum Beispiel im Nordwesten von Connecticut sehr populär, wo die nichtkommerzielle Gruppe Northwest ConneCT schon seit mehr als fünf Jahren an der Verbesserung des Internet-Empfangs arbeitet.