Nach dem Ausbruch der Pandemie waren Schulen auf der ganzen Welt gezwungen, auf Online-Unterricht umzusteigen. Mehr als 1,5 Milliarden Schüler verloren die Möglichkeit, persönlich am Unterricht teilzunehmen.
Deshalb wurde in vielen Ländern auch der Online-Unterricht eingeführt und zeitnah in der Praxis angewandt, doch im Vergleich zu Europa hat sich Japan zu langsam an das neue Bildungsumfeld angepasst.
Beispielsweise konnte die Kitasuwa-Grundschule in Tokio nicht sofort online gehen, weshalb sie mehrere Wochen lang geschlossen blieb. Die Schüler erhielten gedruckte Materialien zum Selbststudium zu Hause.
Die Lehrer gaben die Alternative zum üblichen Präsenzunterricht jedoch aufgrund der sich herausstellenden starken Ungleichheiten in der Bevölkerung auf (nicht alle Schüler haben zu Hause einen Computer- oder gar Internetzugang).
Die Lehrer in Japan betonten, dass sie sich der Vorteile des Online-Unterrichts bewusst sind, aber im Moment nicht jeder die Möglichkeit besitzt, darauf umzusteigen. Schulen können nicht für alle Schüler Computer bereitstellen.
Laut Professor Keio Naako haben japanische Schulen bisher kein Interesse am Übergang zum sogenannten E-Learning gezeigt. Aus diesem Grund waren sie auf die Pandemie und die Krise im Allgemeinen schlecht vorbereitet.
Untersuchungen zufolge verfügen nur 5% der Bildungseinrichtungen im Land über genügend Ressourcen, um während einer Pandemie vollumfänglich Online-Unterricht zu erteilen. Gleichzeitig planen die meisten von ihnen immer noch, ihre Kinder mithilfe von Lehrbüchern und Druckmaterialien zur häuslichen Bildung überzugehen.