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Crowdfunding

Was ist Crowdfunding

Was ist Crowdfunding

Crowdfunding ist ein Finanzierungsmodell auf der Grundlage der Spenden, die von interessierten Personen dem Projekt freiwillig übergeben werden. Crowdfunding benutzt auch alle Arten des digitalen Marketings, sozialeq Netzwerke und spezielle Plattformen zum Suchen nach potentiellen Investoren, die zur Entwicklung eines Projekts beitragen können. Diese Investoren können sowohl Privatpersonen sein, u.a. Freunde und Verwandte der Projektautoren, als auch Wohltätigkeitsgesellschaften, Unternehmer, Wagniskapital-Investoren usw. Aber alle Crowdfunding-Investitionen finden ausschließlich auf einer sicheren Plattform statt und gelten als finanzielle Unterstützung.

In der Praxis sieht Crowdfunding wie folgt aus: Der Urheber des Projekts veröffentlicht die Information darüber auf einer speziellen Website - es gibt viele davon, zum Beispiel Republic. Dort nennt er die genaue Summe, die gesammelt werden soll und startet die Kampagne. Die Spender sind die Investoren, die das Projekt unterstützen wollen. Für ihre Spende erhalten sie nicht nur ein Dankeschön vom Projektbesitzer, sondern auch ein Exemplar des Produkts, das er nach dem Ende der Kampagne hervorbringen will. Das können auch verschiedene Prämien sein - von Exklusivwaren bis zu immateriellen Werten, wie zum Beispiel verschiedene Veranstaltungen und persönliche Treffen. Doch die Spender bekommen sie nur dann, wenn das Projekt sein Finanzierungsziel erreicht hat, das heißt, wenn die notwendige Summe gesammelt worden ist. Andernfalls bekommen die Spender ihr Geld zurück.

Vor- und Nachteile von Crowdfunding

Vor- und Nachteile von Crowdfunding

Crowdfunding ist eine ziemlich komplexe und vielseitige Erscheinung. Zu den Vorteilen von Crowdfunding gehören folgende:

  • Zentralisierung von Kommunikation. Jede Crowdfunding-Plattform bietet dem Projektinhaber Instrumente zum Zusammenwirken mit dem eingebundenen Publikum an. Hier kann man Nachrichten über das Projekt veröffentlichen, auf Kommentare reagieren usw. Dadurch ist es nicht mehr notwendig, die Kommunikation mit den Investoren unter vier Augen zu führen oder auf mehreren Plattformen gleichzeitig präsent zu sein.
  • Es ist nicht mehr notwendig, Eigenkapital zu bilden und nach "Business-Engeln" zu suchen. Mit Crowdfunding können sogar diejenigen ihre Start-ups beginnen, die überhaupt noch kein Startkapital haben. Alle Mittel werden von den Spendern bereitgestellt. Außerdem besteht keine Notwendigkeit, das Projekt so zu präsentieren, wie es Business-Engeln präsentiert werden sollte, denn im Crowdfunding ist es wichtig, nicht durch Tatsachen und Ziffern zu überzeugen, sondern lediglich durch Emotionen das Interesse der Spender hervorzurufen und sie zum Spenden zu motivieren.
  • Marktprüfung. Sie können die Nachfrage nach Ihrem Produkt schon vor dem Produktionsstart beurteilen, indem Sie die Reaktion des Publikums und die Menge der gewonnenen Investoren auswerten.
  • Zugang zum Massenpublikum. Sie können Ihre Zielgruppe und die Marktnische bilden, bevor das Projekt endgültig voll gestartet wird. Crowdfunding vereint Investoren aus verschiedenen Bereichen und mit vielen Interessen, deshalb liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, die richtigen Investoren zu finden und eine stattliche Summe einzusammeln.
  • Buschfunk-Effekt. Auf den Crowdfunding-Plattformen kann man oft Repostings in den sozialen Netzwerken veröffentlichen und den Freunden über die Teilnahme an bestimmten Projekten erzählen. Das erhöht die Zahl der Spenden ebenfalls.

Crowdfunding hat auch Nachteile, die jedoch überwunden werden können. Zum Beispiel:

  • Keine Garantien. Nicht jedes Business findet die notwendigen Investoren. Die Spender fallen uns nicht in den Schoß, deshalb erreichen bei Weitem nicht alle Projekte ihre Finanzziele.
  • Betrugsrisiko. Wenn man Investor werden will, muss man sehr sorgfältig die Plattform auswählen und die Projekte abschätzen, denn die Geschichte von Crowdfunding kennt viele Fälle, bei denen Spender weder die ihnen zugesagten Prämien noch die Ware für ihre Spenden erhalten haben. Die Projektautoren verschwanden einfach mit dem Geld, ohne irgendwelche Versprechungen eingehalten zu haben.
  • Großer Arbeitsaufwand. Die Vermarktung ist im Crowdfunding nicht minder wichtig als in jedem anderen Business. Um zum realen Erfolg zu gelangen, muss man die Kampagne gut durchdacht haben und sowohl Zeit als auch andere Ressourcen in die Werbung investieren.
  • Fehlergebnisse. Weder starke Reaktionen der Crowdfunding-Gruppe noch ein Ausbleiben dieser Reaktionen können Ihnen zu 100 Prozent garantieren, dass die Reaktionen auf dem Markt genauso ausfallen werden. Das ist natürlich nur ein Test, der viele Möglichkeiten offen lässt, deshalb können seine Ergebnisse bestätigt, genauso wie widerlegt werden. Das kann so weit gehen, dass Sie sich gezwungen sehen, ein wirklich aussichtsreiches Projekt aufzugeben, nur weil Sie seine Bedeutung unterschätzt haben.
  • Geringe Spendensummen. Ein Durchschnittsnutzer (kein Investor!) ist bereit, nur 2-4 Prozent seines Einkommens zu spenden.

Crowdfunding-Plattformen

Crowdfunding-Plattformen

Die Crowdfunding-Plattformen sind Websites, die Projekte und Investoren miteinander zusammenführen. Darauf starten einerseits die Projekt-Autoren ihre Crowdfunding-Kampagnen, und auf der anderen Seite unterstützen diejenigen, die Spender sein wollen, diese Projekte mit ihrem Geld. Solche Plattformen sind vor allem darauf ausgerichtet, den Markt, die Gesellschaft und die Start-ups miteinander zu verbinden. Auch sie behalten in der Regel einen Teil der Einnahmen ein, falls die Finanzerungskampagne erfolgreich gewesen ist. Als Gegenleistung bieten die Plattformen den Fundraisern nicht nur den Zugang zu potentiellen Investoren an, sondern auch zuverlässige Instrumente für die Arbeit mit dem Publikum und mit Transaktionen. Einige davon sehen unter anderem die Möglichkeit vor, in Kryptowährungen zu spenden.

Es sei betont, dass nicht alle Plattformen nach dem Motto handeln "Alles oder nichts". Einige davon geben den Investoren ihr Geld auch dann nicht zurück, wenn die Kampagne ihr Ziel verfehlt hat. Das Projekt erhält dann zumindest die Geldmittel, die gesammelt werden konnten, so dass es trotzdem seine Versprechen erfüllt.

Typen von Crowdfunding

Insgesamt gibt es drei Crowdfunding-Typen, die Sie als Projektinhaber benutzen oder als Investor unterstützen können:

  • Belohnendes Crowdfunding. Die Spender investieren in die Umsetzung des Projekts, nach dessen Start sie eine materielle oder immaterielle Belohnung bekommen, die oft rein symbolischer Natur ist. Das gibt den Start-up-Gründern die Möglichkeit, dank der interessierten Privatpersonen, das Wagnis-Kapital-Crowdfunding zu vermeiden.
  • Investierendes Crowdfunding. Die Unternehmen, die ihre Projekte auf der Crowdfunding-Plattform starten, bieten ihren Unterstützern als Gegenleistung für die Spende einen Anteil am Gewinn oder am Eigentumsrecht an. Dieses Crowdfunding ist dem Wertpapiermarkt ähnlich.
  • Verleihendes Crowdfunding. Das ist im Grunde genommen ein Kredit, den die Geldgeber dem Projekt gewähren und davon ausgehen, dass sie ihre Investitionen nach dem Projektstart zurückerstattet bekommen.

Immobilien-Crowdfunding

Was ist Immobilien-Crowdfunding? Das ist eine relativ neue Art von Crowdfunding, die zurzeit nur in Ländern vorkommt, wo Crowdfunding ohnehin schon gut entwickelt ist, unter anderem in Europa. Beim Immobilien-Crowdfunding investiert man in einen Kauf, den Bau oder die Renovierung von Privat- oder Geschäftsobjekten, die anschließend vermietet oder weiterverkauft werden sollen. Dadurch kann man das Portfolio diversifizieren und nicht die gesamte Immobilie, sondern nur einen Teil davon erwerben, mit der Option, später das Recht an dem Gewinn zu bekommen, den die Immobilie einbringt. Dadurch wird der Investor zum Mitinhaber des konkreten Grundstücks und kann zusammen mit der Inhabergemeinschaft über das Grundstück und dessen Kapital verfügen. Es gibt spezielle Crowdfunding-Plattformen für Immobilien, zum Beispiel CrowdStreet.

Aktien-Crowdfunding

Aktien-Crowdfunding, oder Crowd-Investing, ist eine andere Art, Investitionen für Start-ups oder Kleinunternehmen zu gewinnen. Sie unterscheidet sich vom traditionellen Crowdfunding dadurch, dass die Investoren Anteile am Gesellschaftskapital bekommen. Das bringt natürlich auch höhere Risiken mit sich, falls das Projekt nicht das erhoffte Resultat erzielt. Außerdem wird der Gewinn, den der Investor bekommen soll, nicht festgelegt. Er wird in Prozent berechnet und hängt entweder von den Bedingungen des Projekts oder von dessen künftiger Entwicklung ab.

Am häufigsten wird Crowd-Investing von nichttechnischen Start-ups in Anspruch genommen, weil sie keine größeren Investitionen benötigen. Ebenso können das bestehende Unternehmen sein, die nach Erweiterungsmöglichkeiten suchen. Man benutzt es auch dann, wenn die Unterstützung durch Business-Engel oder Wagniskapital-Fonds ausbleibt. Zu den Aktien-Crowdfunding-Plattformen gehören u.a. CircleUp und EquityNet.

Crowdfunding für Business oder Crowdfunding für Start-ups

Crowdfunding für Business oder Crowdfunding für Start-ups

Crowdfunding für Kleinunternehmen ist weltweit die populärste Art von Crowdfunding. Wenn auch Sie eine eigene Crowdfunding-Kampagne beginnen wollen, um Ihre genialen Ideen umzusetzen, folgen Sie dieser Anleitung:

  • Stellen Sie einen Crowdfunding-Plan auf

Die potentiellen Spender müssen genau wissen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Beantworten Sie deshalb im Voraus alle Fragen: Was ist das Hauptziel Ihrer Kampagne? Wie viel Geld benötigen Sie, um es zu erreichen? Wie hoch kann die Maximalsumme sein - und mit welcher Mindestsumme würden Sie sich zufriedengeben? Seien Sie realistisch, und erstellen Sie ein paar Szenarien für Ihr Projekt, etwa so: wenn Sie so viel sammeln, dann schaffen Sie dies, und wenn der Betrag so ausfällt, dann erreichen Sie das - usw. Im Grunde genommen müssen Sie einen klassischen Business-Plan unter Berücksichtigung des gewünschten Budgets schreiben, damit Sie selbst und Ihr Publikum verstehen, vor welchen Aufgaben Ihr Business steht. Hier können Sie die Hilfe eines Fachberaters gut gebrauchen.

  • Überlegen Sie sich ein Belohnungssystem

Wie sollen die Investoren honoriert werden? Was erhalten sie für ihr Geld? Wenn das nicht die Teilnahme an der Gewinnausschüttung und keine Rückführung der Investitionen nach dem Überschreiten der Gewinnschwelle ist, muss ein System der finanziellen und nicht-finanziellen Belohnung entwickelt werden. Zum Beispiel: diejenigen, die $15 spenden, werden ihren Namen in der Spenderliste auf der Produktrückseite sehen. Wer mehr als $100 spendet, erhält das Produkt kostenlos, nachdem es auf den Markt gekommen ist. Diejenigen, die $250 spenden, bekommen eine einzigartige Produktversion mit ihrem eigenen Design, usw. Es ist also notwendig, die Belohnungen nach der Höhe der Spendensummen zu staffeln, damit Crowdfunding nicht zu reiner Wohltätigkeit wird.

  • Wählen Sie eine Crowdfunding-Plattform aus

Viele Crowdfunding-Websites spezialisieren sich auf konkrete Nischen oder Business-Richtungen. Im Falle einer profilierten Plattform erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die einschlägige Investorengruppe auf Ihr Projekt aufmerksam wird. Sollten Sie beispielsweise Musiker sein und Geld für Ihr Konzert oder ein Album sammeln, dann sollten Sie Ihr Augenmerk auf die Website ArtistShare richten, die sich speziell mit Musik beschäftigt. Für Künstler käme die Website Patreon am besten in Frage. Geschäftsleute aber, die sich auf eine breite Masse von Käufern ausrichten, sollten universelle Plattformen auswählen, die gleich mehrere verschiedene Kategorien umfassen. Die bekanntesten davon sind u.a. Kickstarter und Indiegogo. Viele bekannte Plattformen haben zudem eigene Crowdfunding-Apps, die uns die Suche nach Kampagnen und die Arbeit mit Investoren erleichtern.

Jede Plattform kann eigene Anforderungen an neue Projekte stellen, daher ist es notwendig, ihre Regeln kennenzulernen und die Projektprüfung zu bestehen. Einige Plattformen können Sie zuerst um den Businessplan bitten und Ihr Projekt sorgfältig auf Lebensfähigkeit prüfen, um den eigenen Investoren die Sicherheit ihrer Anlagen zu garantieren.

  • Bereiten Sie hochwertigen Content vor

Zunächst müssen Sie dem potentiellen Publikum Ihr Projekt professionell präsentieren. Am besten passt dazu ein Video, in dem der Investor den Projekt-Autor, die Vorbereitung der Kampagne oder die Arbeit am Produkt mit eigenen Augen sehen kann. Das kann auch ein Artikel mit Bildern Ihres Teams oder des Produktprototyps sein. Es geht darum, das Publikum für Ihre Idee zu begeistern und ihm über Ziele, Risiken, Belohnungen, Perspektiven und Vorteile zu erzählen, damit sich jemand entscheidet, ausgerechnet Sie zu unterstützen. Vergessen Sie eins nicht: auf der Crowdfunding-Plattform gibt es noch viele andere Bewerber, die um Finanzierungen bemüht sind!

  • Mobilisieren Sie Ihre Kontakte

Wenn Sie über ein eigenes Publikum in den sozialen Netzwerken verfügen oder einfach viele Bekannte haben, die bereit sind, Ihr Projekt zu unterstützen, dann bitten Sie sie, die Nachricht über den Start Ihrer Crowdfunding-Kampagne zu verbreiten und die erste Spende zu machen. Investoren treffen schneller die Entscheidung, wenn sie sehen, dass das Projekt schon läuft, Interesse hervorruft und unterstützt wird. Wenn Sie jedoch sehen, dass Ihr Projekt trotz des ausreichenden Publikums und der Präsentation immer noch keine Unterstützung findet, sollten Sie sich überlegen, ob Sie vielleicht etwas falsch gemacht haben.

  • Bleiben Sie mit Ihren Geldgebern in Kontakt!

Nach dem Start der Crowdfunding-Kampagne ist es sehr wichtig, nicht von der Bildfläche zu verschwinden. Es passiert ziemlich oft, dass die Aktivität der Projekt-Autoren in der Mitte oder am Ende der Kampagne plötzlich nachlässt, weil sie vielleicht denken, alles sei schon entschieden, und diejenigen, die die Idee unterstützen wollen, das schon getan hätten. Ein ganz großer Irrtum! Denn es gibt erstens eine Kategorie von sogenannten Spätzündern, die ihre Entscheidung so lange hinausschieben, bis sie mehr über das Projekt wissen. Und zweitens können Ihre aktuellen Geldgeber im Falle Ihres abrupten Abgangs besorgt sein oder einen bösen Verdacht schöpfen, was Ihren Ruf beeinträchtigen wird. Halten Sie Ihre Spender und Sponsoren regelmäßig darüber auf dem Laufenden, wie es Ihnen geht, auf welcher Etappe das Projekt steht, was Sie Neues gemacht oder ausgedacht haben usw. Transparenz ist beim Crowdfunding genauso wichtig wie die Demonstration des eigenen, unauslöschlichen Interesses.

Crowdfunding für nicht kommerzielle Einrichtungen

Crowdfunding für nicht kommerzielle Einrichtungen

Die Bedeutung von Crowdfunding ist kaum zu überschätzen, denn dazu greifen oft nicht nur Geschäftsleute, sondern auch Wohltätigkeitsfonds, denen es ständig an Geld fehlt, um Bedürftigen zu helfen. Für solche Fonds ist es gewöhnlich nicht die Hauptmethode, zu Finanzierungen zu kommen, sondern nur eine Zusatzquelle, um neben Investitionen die Aufmerksamkeit auch auf die gesellschaftlichen Probleme zu lenken. Crowdfunding zu Wohltätigkeitszwecken ist u.a. auch Privatpersonen zugänglich. Man kann auf den Crowdfunding-Plattformen eine entsprechende Kategorie auswählen, in der Geld für medizinische Betreuung von Kindern und Erwachsenen, für den Bau von Sozialhäusern, für die Opfer von Naturkatastrophen und so weiter gesammelt wird. Der Fonds "WOD for Water" hat zum Beispiel durch Crowdfunding mehr als $157.000 gesammelt, um 800 Millionen Einwohnern in armen Ländern Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Außerdem kann Crowdfunding für Wohltätigkeitszwecke genutzt werden, oder um Kredite fürs Universitätsstudium zu gewähren, oder um religiösen (meistens christlichen) Gruppen oder Schulen zu helfen, denen die Staatsfinanzierung nicht ausreicht.

Crowdfunding-Projekte für wohltätige Zwecke sehen in der Regel kein Belohnungssystem für die Spender vor, oder sie beschränken sich auf Dankschreiben, Zertifikate, Ehrenzeichen usw. Es gibt auch solche Crowdfunding-Plattformen, die ausschließlich für die Wohltätigkeit aufgebaut worden sind, zum Beispiel Fundly oder CauseVox.

Crowdfunding für Filme

Die Kunstszene ist in diesem Sinne keine Ausnahme, und da spielt Crowdfunding auch eine große Rolle. Ganz besonders trifft das auf die Filmkunst zu. Wenn der Regisseur und das Aufnahme-Team aus irgendeinem Grunde die Sponsoren verloren haben oder erst gar nicht finden können, um das Drehbuch zu verfilmen, dann bitten sie das geliebte Publikum um Hilfe. Durch Film-Crowdfunding wurde 2014 der Film "Veronica Mars" gedreht. Seine Autoren hatten sich an die Leser der Bücher gewandt und im Laufe von nur 10 Stunden die notwendige Summe eingenommen. Ein anderes Beispiel ist «Mystery Science Theater 3000», eine amerikanische Comedy-Fernsehserie von Joel Hodgson, die ihre Entstehung ausschließlich der Geldbeschaffungskampagne auf Kickstarter zu verdanken hat.

Regulierung von Crowdfunding

Die Regeln von Crowdfunding und die Anforderungen an die Projekte unterscheiden sich nicht nur von Plattform zu Plattform, sondern auch von Land zu Land. Dieser Bereich fällt gewöhnlich unter spezielle Gesetze, die unter anderem auch Fundraising und Crowdinvesting regulieren, obwohl die Hauptpunkte für alle Länder fast identisch sind. Die Wertpapiere zum Beispiel, die durch Crowdfunding erworben werden, dürfen meistens ein Jahr lang nicht weiterverkauft werden.

In Europa wird diese Tätigkeit von EU-Komitees kontrolliert. In den USA hingegen wird gefordert, dass alle Crowdfunding-Operationen ausschließlich über Online-Vermittler laufen, die bei der SEC (Börsenaufsichtsbehörde) registriert sind, egal ob es sich um Fonds oder einzelne Broker handelt. Die Summe, die nicht akkreditierte Investoren bereitstellen können, ist beschränkt. Auch die gesamte Höchstsumme, die eine Gesellschaft innerhalb eines Jahres bekommen kann, darf 5 Millionen Dollar nicht überschreiten.

Beispiele von Crowdfunding

Die Geschichte von Crowdfunding kennt viele erfolgreiche Beispiele dessen, wie hoffnungslose oder auf den ersten Blick sogar ausgefallene Projekte solch einen Widerhall in der Gesellschaft fanden, dass sie Geld bekamen und schließlich umgesetzt wurden. Hier sind die bekanntesten, die die größten Summen eingesammelt haben:

  • «Exploding Kittens». Das ist ein Gesellschaftsspiel, in dem alle Killer-Katzen ausgeschaltet werden müssen. Um dieses Projekt finanziell zu unterstützen, hat man 2015 auf der Plattform Kickstarter eine Aktion gestartet. Das Ziel von 10.000 US-Dollar war nach knapp 20 Minuten schon erreicht! Insgesamt hat das Projekt mehr als 8 Millionen Dollar eingesammelt. Die Sponsoren, die dem Projekt mehr als 20 Dollar geschenkt haben, erhielten ein Exemplar des Spiels. Es nimmt immer noch die Top-Positionen in den Ranglisten der Crowdfunding-Kampagnen ein und hat jetzt sogar eine eigene mobile App für Android und iOS.
  • City Lights Books. Das ist eine Buchhandlung in San Francisco, zu der auch ein Verlag und eine Stiftung gehören. Sie veröffentlichen Werke, die mit dem Kulturerbe der Stadt verbunden sind. Diese Buchhandlung besteht seit 1953 und ist eine Anlaufstelle für die örtlichen Bücherfreunde. Als der Buchhandlung wegen COVID-19 die Finanzreserven ausgingen, wandten sich die Inhaber an die Plattform GoFundMe. Das Ziel von $300.000 für Mieten und Gehälter war daraufhin innerhalb von zwei Tagen erreicht. Deshalb ist uns die Buchhandlung erhalten geblieben und setzt ihre Tätigkeit auch heute noch fort.
  • Revopoint MINI. Der erste Präzisionsscanner, der in die Hand passt, von Designern, Ärzten, Ingenieuren und Architekten eingesetzt werden kann und das Erstellen von 3D-Modellen um ein Vielfaches erleichtert. Dank Revopoint MINI erhalten die Fachleute genauere Daten bei der Entwicklungsarbeit und können dadurch die Effizienz der Fertigprodukte erhöhen. Bei dem angekündigten Finanzziel von 100.000 Hongkong-Dollar hat das Projekt über 24 Millionen Dollar auf Kickstarter gesammelt.
  • Star Citizen. Es handelt sich hier um ein Videospiel für den PC, das einen Weltraumflug simulieren soll und seit 2012 entwickelt wird. Es wird erwartet, dass die Alpha-Version, durch Unterstützung der Anhänger der Beta-Version, 2023 auf den Markt kommt. Im Sommer 2022 haben 4 Millionen Follower mehr als 500.000 US-Dollar dafür gesammelt.

Auf Crowdfunding-Plattformen kann man oft scherzhafte Projekte antreffen, die trotzdem Geld bekommen und populär werden. So war zum Beispiel das Projekt eines gewissen Zack Brown, der eine Crowdfunding-Kampagne für sein Leibgericht ausgerufen hatte - es handelte sich um Kartoffelsalat, den er zubereiten wollte. Am Ende hat Brown mehr als $60.000 kassiert - und alles für den Salat!

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