Als „immergrün“ wird der Content bezeichnet, der immer beliebt ist, mit keinem Informationsanlass oder Datum zusammenhängt und deshalb jederzeit interessant ist.
Gemäß einer Studie, die der Service Dienst BuzzSumo und der Blog Backlinko durchgeführt haben, zeichnet sich dieser Content immer durch ein und dieselben Merkmale aus. Diese zwei Ressourcen haben 3,6 Milliarden Seiten mit immergrünem Content ausgewertet und das Ergebnis in einem Bericht zusammengefasst.
Was man über immergrünen Content wissen muss
Der immergrüne Content hat nichts mit SEO zu tun
SEO sorgt dafür, dass die Suchmaschine eine bestimmte Website zuerst anzeigt. Hier geht es um Schlüsselwörter in den Artikeln, um Unterschriften zu den Bildern, um Routine-Arbeit mit dem Website-Code. Der immergrüne Content hingegen stellt Artikel dar, die auch viel später aufgegriffen werden können und eine Art von Analysen oder Anleitungen darstellen. Sie sind immer aktuell, unabhängig von irgendwelchen Informationsanlässen, und sie können ständig Interesse hervorrufen. Aber auch ein immergrüner Artikel kann Schlüsselwörter enthalten, und da gibt es keinen Widerspruch.
Der immergrüne Content ist praktisch eine kostenlose Vermarktungsmethode
Warum? Weil dieser Content die Seite auf die höchsten Positionen bei der Websuche hebt, denn er birgt nicht nur mehrere Schlüsselwörter in sich, sondern hat auch eindeutigen Nutzen für den Website-Besucher. Außerdem kann er ein paar Links zu dem Material von anderen Websites oder auf die Artikel von derselben Seite enthalten, was noch mehr Nutzer auf ihn aufmerksam macht. Hinzu kommt noch, dass der immergrüne Content in den sozialen Netzwerken aktiv repostet wird und das Zielpublikum dadurch kostenlos einbezieht. Man muss allerdings geduldig sein, weil der immergrüne Content kein Sofortergebnis garantiert. Dafür wird dieses Ergebnis stabil sein und lange währen.
Die beliebteste Variante eines immergrünen Artikels ist eine Liste oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Texte im Format „Die 10 besten Varianten für …“, „Die 5 Produkte, die …“, „Die 3 nützlichsten Websites“ und ähnliche sind die populärsten Arten von immergrünen Artikeln. Auf Platz zwei stehen die Artikel, die Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Format „Wie mache ich das selbst?“ darstellen. Populär sind auch die Texte, die einen Gegenstand oder eine Erscheinung beschreiben („Was ist das?“) oder die Warum-Frage in ihren verschiedensten Variationen beantworten. In den Überschriften der am häufigsten gesehenen Artikel trifft man auf die Wörter „Anleitung“, „der beste“, „Bericht“, „Studie“, „Tatsachen“ oder „Daten“. Es ist beachtenswert, dass Übersichten, Podcasts, Infografiken, Präsentationen, Pressemitteilungen und Interviews bei Weitem nicht so oft angesehen werden wie die Listen und Anleitungen.
Bei den Themen, die besonders immergrün sind, geht es vor allem um Marketing
Die besonders immergrünen Themen betreffen Marketing in seinen verschiedenen Formen sowie Gesundheit, Umwelt, Technologien, Reisen, Schönheit, die sozialen Netzwerke, Mode und Finanzen. Die letzten Plätze auf der Rangliste der Popularität belegen Verlagswesen, Einzelhandel und Elektrotechnik. Ein bestimmtes Thema kann die sonst nicht sonderlich immergrünen Formate beleben, solche wie Podcasts oder Infografiken, die eigentlich nur in den ersten Tagen nach dem Erscheinen interessant sind. Außerdem werden die Video-Podcasts heute immer öfter zum immergrünen Content-Format. Das behaupten die Analysten, die sich mit der Studie vertraut gemacht haben. Aber sie bauen am häufigsten auf den persönlichen Marken der Moderatoren oder der Gäste auf. In dem Lectera-Kurs für Content-Marketing erfahren Sie viel mehr über die möglichen Formate, und Sie werden imstande sein, mindestens hundert hochwertige Ideen zu generieren.
Wie kann ein gewöhnliches Material zu „immergrünem“ gemacht werden?
Sie können das Material kopieren, ohne die URL-Adresse zu ändern. Eine Studie können Sie jedes Jahr erneuern, Sie brauchen nur eine neue Überschrift und neue Seitenbeschreibung dafür. Genauso können Sie mit der Markt-Analyse oder mit den Ratschlägen verfahren, die vielleicht etwas überholt sind. Das ist eine verbreitete Strategie, der viele westliche Holdings folgen.
Sie können dem Material neue Informationen hinzufügen. Wenn es Ihnen darum geht, den Text zusammen mit den Anmerkungen zu behalten, dann können Sie ihn mit neuer Information und mit neuen Links ergänzen. Außerdem können Sie den Titel und die SEO-Beschreibung der Seite ändern. Auf diese Weise locken Sie neue Publikumssegmente an, ohne diejenigen zu verlieren, die immer noch den plattformübergreifenden Links und den alten SEO-Einstellungen der Texte folgen. Die Suchsysteme reagieren auf Content-Änderungen unter dem alten URL ganz normal.
Wie erstellt man immergrünen Content für die sozialen Netzwerke?
Überprüfen Sie die Themen, die Sie für Ihre Texte in den sozialen Netzwerken auswählen. Sehr gut funktionieren da die „Wunderpillen“: Wie man auf dem Sofa liegend abnehmen kann, wie man in einem Monat einen „Waschbrettbauch“ bekommt, wenn man nur drei Minuten täglich übt; wie man an nur einem Abend Millionär wird – und so weiter. Genauso gut funktionieren verschiedene Anleitungen; für die sozialen Netzwerke können Sie vereinfachte Texte von Ihrer Website verwenden und diese als Karte oder kurze Posts mit Hauptpunkten präsentieren. Sehr gut passen dazu Rezepte und Wiederholungen von alten Postings mit geringen Ergänzungen. Die Nutzer bekommen zu viel Information. Deshalb können sie sich kaum daran erinnern, was sie vor zwei Wochen alles gelesen haben. Den Post von gestern haben wir noch im Gedächtnis, aber der von vorgestern ist gewöhnlich schon weg. Dieses Phänomen kann man und muss man ausnutzen. Wenn der Text an kein Datum und an keinen Informationsanlass gebunden ist, können Sie ihn immer wieder aufgreifen. Seien Sie aber aufmerksam zu Ihren Lesern: für bestimmte enge Publikumssegmente sollten Sie besser Pausen einlegen, statt ihnen ein und denselben Post mehrere Male am Tag anzubieten.
Die meisten Vorteile bringt der immergrüne Content, wenn er auf „VK“, „Odnoklassniki“, Facebook oder Reddit verbreitet wird. Der unpassendste Ort für den immergrünen Content soll Twitter sein – so der Bericht.
Wie kann man verstehen, dass der Content immergrün geworden ist?
Benutzen Sie Metriken. Dazu gehören die Besuchsdauer auf der Website, die Abbrecherquoten nach den ersten 15 Sekunden und die Konversionswerte, das heißt, die Zahl der Zielhandlungen, die der Nutzer nach dem Werbetext vornimmt – egal, ob er zum nächsten Text übergegangen ist oder seine Zustimmung zu Newsletter bekundet hat. Wichtig ist auch, ob der Nutzer den Text zu Ende liest und wie oft die Seite geöffnet wird. Wenn der Artikel nicht bis zum dritten Absatz wurde, ist die Möglichkeit sehr gering, dass er irgendwann immergrün wird. Versuchen Sie dann, entweder den Text selbst oder das Darbietungsformat zu ändern, das heißt, teilen Sie den Artikel durch Untertitel auf oder machen Sie kompakte Absätze daraus.
Experimentieren Sie, erstellen Sie verschiedene Textformate, beobachten Sie die Meinungen des Publikums, ändern Sie die Herangehensweise an die Veröffentlichungen. Solange Sie nicht angefangen haben, in einem neuen Paradigma zu arbeiten, wird Ihr Content in den sozialen Netzwerken kaum immergrün werden.