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Hands-on Learning

Was bedeutet Hands-on Learning

Was bedeutet Hands-on Learning?

Hands-on Learning ist eine innovative Bildungsmethode, deren Hauptmerkmal darin besteht, dass sie praxis- und ergebnisorientiert ist. Das heißt, sie zielt auf den Erwerb neuer Fähigkeiten und deren Anwendung im realen Leben ab. Eine strengere Definition besagt, dass es sich dabei um den Prozess des Lernens durch praxisbezogene Anwendung der vorhandenen Kenntnisse handelt.

Schon der Name der pädagogischen Methode (Hands-on Learning, deutsch etwa: praxisorientiertes Lernen) spricht für sich: Während der Ausbildung werden die Schüler oder Studenten in die praktische Tätigkeit einbezogen und arbeiten, anstatt sich theoretisches Material anzueignen, direkt mit den Händen: Sie erstellen Modelle realer Objekte, stellen Versuche an, testen verschiedene Ideen, beweisen oder widerlegen ihre eigenen Hypothesen durch Erfahrung. Mit anderen Worten: Im Rahmen dieser Methode erwerben die Schüler neue Kenntnisse bei der Ausführung einer Aufgabe oder bei der Lösung eines Problems. Dadurch wird nicht nur das Interesse der Schüler geweckt und der Bildungsprozess spannender gestaltet. Es trägt auch dazu bei, dass der neue Stoff besser verarbeitet wird und die Motivation und Arbeitsproduktivität steigen.

Welche Unterrichtsmodelle beinhalten praxisorientiertes Lernen?

Das Hands-on-Learning-System baut weitgehend auf der Praxis des Lernens durch die Sinne auf, oder anders gesagt, auf dem multisensorischen Ansatz im Bildungswesen. Er setzt voraus, dass der kognitive Prozess des Menschen, neben den beiden Hauptkanälen der Informationswahrnehmung, das heißt, dem visuellen und dem auditiven, auch den taktilen und manchmal sogar den gustatorischen und den olfaktorischen Bereich einbeziehen sollte. Auf die Wirksamkeit dieses Ansatzes hat der Kognitionspsychologe Richard Mayer hingewiesen. Er untersuchte die Auswirkungen verschiedener Sinnesreize auf das Lernen. An seinem Experiment nahmen drei Gruppen teil, von denen die erste die Information visuell, die zweite über das Gehör und die dritte über beide Kanäle aufnehmen sollte. Die Studie ergab, dass die dritte Gruppe die Information besser behalten und detaillierter wiedergeben konnte als die ersten beiden Gruppen.

Daher tragen das direkte und komplexe Zusammenwirken mit der Umwelt und das Feedback durch die eigenen Sinne zum schnelleren Erlernen von Kenntnissen und zur Entwicklung praktischer Fähigkeiten bei, die das reale Leben erfordert. Genau das wird als Endziel des praxisorientierten Lernens bezeichnet. Mehr noch: es ist auf ein interaktives und dynamisches Bildungsumfeld ausgerichtet, in dem jeder Schüler oder Student in seinem eigenen Tempo lernen, aktiv mit anderen Studenten kooperieren, seine zuvor erworbenen theoretischen Kenntnisse einsetzen und die praktischen Fähigkeiten entwickeln kann, die zurzeit aktuell sind.

Darüber hinaus beinhaltet das System des praxisorientierten Lernens eine weitere wirksame Bildungsstrategie, das ist das experimentelle empirische Modell von David Kolb. Nach dieser Theorie finden beim Lernen zwei Schlüsselprozesse statt: der Erwerb von Erfahrungen und deren Transformation. Etwas ausführlicher beschrieb Kolb diese Phänomene im empirischen Zyklus, der aus vier Hauptetappen besteht:

  • das Sammeln neuer Erfahrungen durch aktives Handeln;

  • Analyse der Erfahrungen und Zusammenfassung der Fähigkeiten, über die die Schüler bereits verfügen;

  • theoretische Begründung der Kenntnisse oder das Erlernen des neuen Materials;

  • Einsatz der erworbenen Kenntnisse in der Praxis oder aktives Experimentieren.

Der Lernprozess gilt also nur dann als effektiv, wenn man den gesamten Zyklus durchlaufen hat, d. h., alle vier Etappen hintereinander.

Wie verläuft der Lernprozess beim Hands-on Learning?

Wie verläuft der Lernprozess beim Hands-on Learning

Das Wichtigste ist, dass es bei einem solchen Lernprozess nicht nur um die Praxis als solche geht, sondern um das Erzielen konkreter Ergebnisse. So erstellen Schüler, Studenten und erwachsene Lernende innerhalb einer bestimmten Wissenschaft oder Disziplin ihre eigenen Projekte in einem bestimmten Bereich. Zu diesem Zweck lösen sie nicht nur Probleme, sondern suchen nach verschiedenen Möglichkeiten zur Überwindung von Schwierigkeiten, führen Experimente, Forschungen und Umfragen durch, stellen verschiedene Versuche an und modellieren bestimmte Objekte. Solange der Schüler kein konkretes, sichtbares und greifbares Ergebnis seiner eigenen Tätigkeit vorgewiesen hat, gilt das Fach als nicht beherrscht.

Beim Hands-on Learning tritt der Lehrer als Helfer auf, der immer bereit ist, die Schüler zu unterstützen und ihnen zu helfen, sachkundige Ratschläge zu geben, bestimmte Gesetzmäßigkeiten theoretisch zu untermauern und vor allem am eigenen Beispiel zu zeigen, wie man mit einem bestimmten Objekt umgehen soll. Dies trägt zur Entwicklung der Eigeninitiative und Selbständigkeit bei den Schülern bei und motiviert sie, sich weiterzuentwickeln und besser zu werden. Natürlich unter der fachgerechten Anleitung des Lehrers, der jedoch eine gewisse Distanz wahren und den Schülern die Möglichkeit geben muss, selbständig und unabhängig zu handeln.

Somit unterscheidet sich praxisorientiertes Lernen von traditionellen Lernmethoden, bei denen es vor allem um die Theorie geht, dadurch, dass die Schüler eine aktive und sogar eigeninitiative Rolle in ihrem eigenen Lernprozess spielen.

Vorteile der Hands-on Learning-Methode

Außerdem versetzen innovative Konzepte wie das praxisorientierte Lernen die Schüler in die Lage, neue Möglichkeiten zu entdecken, ihre eigenen Grenzen zu erweitern und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Dies trägt zur Entwicklung vieler flexibler Fertigkeiten bei, d. h., universellerer Kenntnisse und Fähigkeiten, die nicht unbedingt mit dem Beruf zusammenhängen und vor allem für effektive Kommunikation, konstruktive Konfliktlösung, Zeitmanagement und Entscheidungsfindung erforderlich sind. Darüber hinaus ist das Hands-on Learning bei folgenden Aspekten sehr hilfreich:

1. Engagement beim Lernen

Das Hands-on Learning setzt voraus, dass die Schüler oder Studenten an allen Bildungsprozessen aktiv beteiligt sind. So führen die Schüler im Rahmen der praxisorientierten Lernmethode regelmäßig Experimente durch, stellen Versuche an, modellieren Objekte in ihrer Umgebung, entwickeln ihre eigenen Erfindungen und begreifen auf die eine oder andere Weise die Welt und ihre Gesetze durch ihre eigenen Erfahrungen. Dadurch werden selbst die komplexesten Informationen besser aufgenommen und im Gedächtnis behalten. Mehr noch. Gerade das hohe Maß an Engagement der Schüler und folglich ihre aktive Teilnahme an den Lernaktivitäten tragen nicht nur zur Entwicklung der praktischen Fertigkeiten, sondern auch zur Entwicklung der notwendigen flexiblen Fähigkeiten bei, die es ermöglichen, mit anderen Menschen effizient zu arbeiten und persönliche Konflikte zu lösen.

2. Verbesserung der sozialen Fertigkeiten

Viele praktische Aktivitäten setzen Teamarbeit voraus, d. h., das Entstehen von kleinen Schülergruppen, die gemeinsam an der Lösung bestimmter Probleme arbeiten. Das Hauptziel dieser Strategie ist die Verbesserung der Lernerfahrung durch die Entwicklung wichtiger sozialer Kompetenzen wie Kommunikation, Kooperation und Teamarbeit, Empathie, Anpassungsfähigkeit und konstruktive Konfliktlösung.

3. Entwicklung der kritischen Denkweise

Der Charakter des praktischen Lernens bewegt die Schüler dazu, verschiedene Fragen zu stellen, bestimmte Erscheinungen zu untersuchen, Zusammenhänge herzustellen und so die Fähigkeit des kritischen Denkens zu entwickeln.

4. Erhöhung der Motivation und des Interesses

Die Wissenschaftler der Massey University in Neuseeland haben sich mit dem Problem auseinandergesetzt und herausgefunden, dass das Bildungsmodell, das auf den Erwerb praktischer Erfahrungen ausgerichtet ist, die Motivation der Studenten mehrfach erhöht, ihr Interesse am weiteren Studium fördert und ihr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickelt. So können Studenten, die nach der Hands-on-Methode lernen, die während des Lernprozesses entstehenden Schwierigkeiten und Hindernisse leichter überwinden. Darüber hinaus entwickelt das praxisorientierte Lernen die Eigeninitiative von Schülern und Studenten, fördert das persönliche Wachstum, das Streben nach Selbstverbesserung und die Entwicklung von Selbstdisziplin.

5. Die Fähigkeit, konkrete Probleme der realen Welt zu lösen

Bei praktischen Lernaktivitäten geht es oft darum, Schwierigkeiten zu überwinden, die in der Umwelt auftreten. Dies erfordert von den Schülern analytisches Denken, kritische Bewertung der Situation und kreative Lösungen. Dadurch können die Studenten beim Lernen wertvolle Fähigkeiten entwickeln, die auch außerhalb des Klassenzimmers einsetzbar sind.

6. Erhöhung der allgemeinen Bildungseffizienz

Wenn die Schüler die Möglichkeit haben, ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und zu sehen, wie bestimmte Prozesse funktionieren, verarbeiten sie das Lernmaterial besser, sie prägen sich neue Informationen schneller ein und setzen sie im realen Leben effektiver um. Dies ist darauf zurückzuführen, dass beim direkten Zusammenwirken mit dem Forschungsgegenstand neue neuronale Verbindungen im Gehirn intensiv gebildet und gefestigt werden. So haben die Ergebnisse der Umsetzung praxisorientierter Lernmodelle bewiesen, dass es nur dann möglich ist, theoretisches Wissen zu 100 Prozent zu beherrschen, wenn die Notwendigkeit besteht, es bei der Lösung realer Probleme anzuwenden.

Der Bildungsprozess, der auf Hands-on Learning aufbaut, bringt also viel greifbarere Ergebnisse als traditionelle Lernmodelle ein. Dabei hat das praxisorientierte Lernen auch seine Nachteile.

Nachteile der Hands-on-Learning-Methode

Nachteile der Hands-on-Learning-Methode

Zunächst einmal ist die Umsetzung des Konzepts des praxisorientierten Lernens sehr kostenintensiv. Für praktische Ausbildung sind spezielle Ausrüstungen und Geräte, zusätzliche Materialien und Werkzeuge erforderlich, denn Experimente, physikalische Versuche und andere Verfahren zur Bestätigung oder Widerlegung von Lerntheorien werden nicht aus dem Stehgreif, sondern in einem vorbereiteten Raum mit allen notwendigen Vorrichtungen durchgeführt.

Darüber hinaus erfordert kompetenter Unterricht nach der Hands-on Learning-Methode hoch qualifizierte Fachkräfte, deshalb sollten die Bildungseinrichtungen ihrem Personal berufliche Weiterbildung gewährleisten oder die Möglichkeit haben, Lehrkräfte mit Unterrichtserfahrungen in der praxisorientierten Lernmethode einzustellen. Außerdem stellt die Benotung der Schülerkenntnisse zusätzliche Probleme dar, weil sich praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten schwerer bewerten lassen als reine Theorie. Die Bewertung im praktischen Unterricht umfasst eine Kombination von Methoden und Strategien, mit denen der Lernerfolg gemessen werden kann.

Eine solche Methode ist die direkte Beobachtung der Schüler. Etwas häufiger wird die Bewertungsmethode angewandt, die unmittelbar von den Arbeitsergebnissen ausgeht. Es gibt auch spezielle Methoden der Selbsteinschätzung der Schüler und der Bewertung der Schüler oder Studenten untereinander, was bedeutet, dass man ein konstruktives Feedback von gleichberechtigten Teilnehmern des kognitiven Prozesses erhält.

Man sollte jedoch nicht denken, dass das Konzept des praxisorientierten Lernens universell ist: dem ist nicht so. Denn die Hands-on-Methode ist nicht für alle Schüler geeignet, und nicht jede Disziplin setzt voraus, dass das Wissen praktisch umgesetzt werden kann. Am besten eignet sich die Hands-on-Learning-Methode zum Beispiel, wenn Erwachsene in STEM-Wissenschaften unterrichtet werden: Das ist ein Modell, das naturwissenschaftliche und technische Fächer verbindet. Bildungsexperten empfehlen jedoch, neben dem praktischen Ansatz auch andere Lernmethoden zu verwenden, um die Vorteile jeder einzelnen von ihnen zu nutzen. Je mehr Lernmethoden während der Unterrichtsstunde verwendet werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Schüler das neue Lehrmaterial wirklich bewältigen.

Warum ist das Hands-on Learning so wichtig?

Praktisches Lernen ist in der Tat eine der risikoärmsten und sichersten Arten, experimentell erworbenes Wissen im wirklichen Leben anzuwenden. Mit anderen Worten: Praxisorientiertes Lernen gibt den Lernenden die Möglichkeit, Fehler zu machen und daraus zu lernen.

Wenn die Schüler beispielsweise von klein auf mit praktischen Lernmethoden unterrichtet werden, gewöhnen sie sich an die Tatsache, dass jede Tätigkeit aus einer Kette von Versuchen und Fehlern besteht und es normal ist, Fehler zu machen. Wichtig ist, dass man es lernt, Fehler zu erkennen und zu korrigieren, und dass man versucht, sie nicht zu wiederholen. Auf diese Weise kann man seine eigene Neugier befriedigen, sich beruflich weiterentwickeln und verschiedene Fähigkeiten in einer natürlichen Umgebung üben, ohne befürchten zu müssen, dass der Fehler schwerwiegende Folgen haben könnte. Das hilft den Schülern oder Studenten weiter im Leben, nicht nur bei der akademischen Ausbildung, sondern auch bei der persönlichen Weiterentwicklung, dem Karriereaufbau und dem täglichen Umgang mit Menschen um sie herum.

Darüber hinaus regt der praxisorientierte Lernansatz, ganz anders als die traditionellen Bildungsmethoden, die Schüler dazu an, über den Tellerrand hinauszuschauen, - und weckt das Interesse an realer Forschung, an Experimenten und an einer tiefgreifenden Untersuchung bestimmter Phänomene, Prozesse oder sozialer Probleme. Praxisorientiertes Lernen involviert die Schüler also nicht nur aktiv in den Unterricht und erhält nicht nur ihre Aufmerksamkeit aufrecht, sondern ermöglicht es ihnen auch, die Beschaffenheit der sie umgebenden Welt und ihrer Objekte durch ihre eigenen Erfahrungen zu erkennen. Übrigens: es ist eben dieser Faktor, der es ermöglicht, praxisorientiertes Lernen aktiv für Schüler mit dem Syndrom des Aufmerksamkeitsdefizits und der Hyperaktivität zu nutzen. Der praktische Unterricht verbessert Konzentration und Ausdauer und ermöglicht es den Schülern, sich über längere Zeit auf eine einzige Aufgabe zu fokussieren.

Auch aus der Sicht des Lehrers hat das Hands-on-Learning-Konzept erhebliche Vorteile. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, sich von der mechanischen Wiederholung ein und desselben theoretischen Materials zu erholen, indem man zu dessen praktischer Bewältigung, zur Bestätigung - oder Widerlegung - der Theorien, Hypothesen und Untersuchungen übergeht.

Die oben genannten Vorteile des praxisorientierten Lernens tragen dazu bei, dass immer mehr Lehrkräfte und internationale Bildungsexperten seine Bedeutung anerkennen. Das praxisorientierte Lernen wird heute als eine der effektivsten Strategien zum Erlernen neuer Materialien und zum Erwerb praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten bezeichnet. Es wird empfohlen, das Hands-on-Learning-Verfahren sowohl in Schulen als auch in Hochschuleinrichtungen, bei Weiterbildungs- und Umschulungskursen für Fachleute zu verwenden, die bereits über einen Beruf und über Arbeitserfahrung verfügen. In Verbindung mit anderen Lernformaten bringt das Konzept des praxisorientierten Lernens sogar noch bessere Ergebnisse und ermöglicht es, nicht nur die Praxis, sondern auch die Theorie schneller zu beherrschen.

Beispiele der praxisorientierten Lernmethode

Beispiele der praxisorientierten Lernmethode

Als Lernveranstaltungen, die im Rahmen des praxisorientierten Lernansatzes umgesetzt werden, können je nach Fachgebiet und den zu erlernenden Fähigkeiten verschiedene interaktive Tätigkeiten auftreten. Wenn es beispielsweise um das Erlernen von STEM-Fächern geht, ist es am besten, regelmäßig wissenschaftliche Experimente durchzuführen, von den einfachsten bis zu den komplexesten, die die grundlegenden Gesetze des Universums erklären.

Man kann zum Beispiel Physik-, Chemie- und andere Labore besuchen und virtuelle und erweiterte Realität anwenden. Die Plattform Labster gewährleistet eine sichere Umgebung für das Studium zahlreicher technischer Disziplinen und bietet mehr als hundert verschiedene virtuelle Labore, Wissenschafts- und Forschungszentren. Die Schüler können ihre eigenen Experimente durchführen, Grundlagen der Naturwissenschaften erlernen, Prinzipien der atomaren Strukturen, der Tiergenetik, der Fermentation und so weiter untersuchen.

Beim Studium historischer Fächer kann man als Hands-on Learning historische Rekonstruktionen benutzen und die Ereignisse in der Realität nachstellen, die die Schüler sonst nur als Theorie kennenlernen können. Diese Technik kann dazu beitragen, dass die Geschichte lebendig gemacht wird und die Studenten das Lehrmaterial besser verstehen und behalten. Übrigens lassen sich nicht nur historische Tatsachen, sondern auch Szenen aus Kunstwerken nachspielen. Beim Studium der Werke aus der Weltliteratur zum Beispiel können sich die Studenten durch theatralische Darstellungen in die Romanfiguren hineinversetzen, ihre Beweggründe nachvollziehen und das eine oder andere Buch neu überdenken.

Andere künstlerische Fächer wie Bildende Kunst, Weltkultur oder Kulturwissenschaften setzen voraus, dass bestimmte kreative Projekte ins Leben gerufen werden. So veranstalten Bildungseinrichtungen jedes Jahr den sogenannten "Welttag der Völker", an dem die Schüler über verschiedene ethnische Gruppen erzählen und dabei, in Volkstrachten gekleidet, nationale Lieder singen und Tänze vorführen.

Beim Studium der Geografie eines bestimmten Gebiets schlägt das Hands-on Learning vor, ganze Modelle der Forschungsobjekte wie Berge, Vulkane, Ozeane usw. zu bauen. So können den Schülern Landformen, geologische Formationen und andere Teile der Erdoberfläche anschaulich gezeigt und erklärt werden.

So kann wirklich jedes Fach - von der Kultur bis zu den strengen mathematischen Wissenschaften - durch Gamification interessanter und spannender gestaltet werden. Zusätzlich zu dem bereits Genannten können kreative Strategiesitzungen, Workshops, Hackathons und verschiedene andere Foren, denen wettbewerbs- oder spielähnliche Elemente zugrundeliegen, als Gamification betrachtet werden. Ihre Nutzung erhöht das Engagement, die Motivation und das Interesse der Schüler. Dies wiederum trägt zum Lernerfolg bei und schafft die Voraussetzungen für sofortiges Feedback, Personalisierung und praxisorientiertes Lernen.

Fazit

In den letzten Jahren ist das Hands-on Learning zu einem der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Trends im modernen Bildungswesen geworden. Dieser Ansatz wird heute als unabdingbarer Bestandteil der kognitiven Prozesse angesehen, der aber einer kompetenten und schrittweisen Umsetzung bedarf. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Fächer, insbesondere in der Schulbildung, neben den theoretischen Kenntnissen auch ihre praktische Anwendung voraussetzen. Deshalb scheint die praxisorientierte Lernmethode vor allem für Hochschulen, Fortbildungskurse oder berufliche Umschulungen besonders aktuell zu sein. In diesem Fall wird jeder Student nach dem Abschluss über Berufserfahrungen in dem gewählten Bereich und über praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen.

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