Freelance-Markt im Ausland: was muss man wissen, um für einen ausländischen Auftraggeber zu arbeiten?

Freelance-Markt im Ausland: was muss man wissen, um für einen ausländischen Auftraggeber zu arbeiten?

| Selbstentwicklung

Im Ausland zu arbeiten, das Gehalt in Dollar oder Euro zu bekommen und in Nationalwährung auszugeben, egal, ob das der russische Rubel oder sogar der stabilere VAE-Dirham ist, muss der Traum jedes Freelancers sein, der eine Fremdsprache beherrscht.

Das ist sehr vorteilhaft, denn der Dollar-Kurs fällt nicht so schnell wie die Türkische Lira. Für den Auftraggeber ist das bequem: einen Freelancer in dem Land seiner Tätigkeit einzustellen ist fast immer teurer als einen Ausländer zu finden. Das ist sehr einfach: damit Sie arbeiten können, brauchen Sie ein Fachwissen und mindestens die Grundkenntnisse der englischen Sprache.

In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Tatsachen gesammelt, die Sie über den ausländischen Freelance-Markt kennen müssen. Wenn Sie für Arbeitgeber aus anderen Ländern tätig waren und die Geschichte dieser Zusammenarbeit teilen möchten, senden Sie Ihr Material an unsere Redaktion. Wir würden uns freuen, Ihre Briefe mit Kommentaren der führenden HR-Experten zu veröffentlichen.

Die Wirtschaft des Freelance-Markts

Das Wichtigste, was Sie über Freelance im Ausland wissen müssen: das ist weit verbreitet und wird gut bezahlt - vorausgesetzt, dass Sie über Erfahrungen verfügen, die den Auftraggeber interessieren. 2020 ist der Freelance-Markt allein in den USA um 20 Prozent gestiegen, und die Summe des Entgelts für die Freelance-Arbeit hat 1 Billion US-Dollar überschritten. Die Mitarbeiter, die zu Freelance übergewechselt sind, verdienen mindestens genau so viel oder sogar mehr als sie im Büro verdient haben. Es sind nur 25 Prozent der Freelancer, deren Gehalt das Niveau der Büroarbeit nicht erreicht hat. Die Freelancer, die jetzt vollbeschäftigt sind, profitieren darüber hinaus vom flexiblen Arbeitstag, der es ihnen ursprünglich so sehr angetan hat. Zu Freelancern werden Vertreter aller Berufsgruppen, unabhängig vom Alter und Tätigkeitsbereich, denn hier kann man gleich mehrere Jobs ausüben und so das Einkommen verdoppeln und verdreifachen. Das ist auch Schutz gegen Arbeitslosigkeit, die in den traditionellen Wirtschaftsektoren verbreitet ist. Urteilen Sie selbst: Ende 2020 war jeder dritte Amerikaner ein Freelancer - und das nur laut offiziellen Angaben!

Woran verdienen denn die Auftraggeber der Freelancer? An Steuern! Denn die Freelancer, die nicht schwarz arbeiten, sondern offiziell eingestellt sind, zahlen selbständig ihre Steuern, die übrigens sogar geringer sind als die Abgaben, die die Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter an das Finanzamt abführen sollten, wenn diese nach einem Anstellungsvertrag tätig wären. In Russland zahlt der Arbeitgeber für einen fest angestellten Mitarbeiter etwa die Hälfte dessen Lohnes oder sogar noch mehr, während ein so genannter Selbstbeschäftigter, das heißt, ein offiziell eingestellter Freelancer, lediglich eine 4 bis 7-Prozent-Steuer auf seine Einnahmen zu zahlen hat, je nachdem, ob er für eine natürliche oder für eine juristische Person arbeitet. In Europa, wo manche Länder eine Steuer von bis zu 50 Prozent des Gehalts erheben, ist die Situation mit Selbstbeschäftigung etwa die gleiche. Im Unterschied zu den GUS-Ländern jedoch nutzen die europäischen Unternehmen Gesetzeslücken im Arbeitsrecht nur selten aus. Wenn es aber darauf ankommt, kann man den Arbeitgeber sogar vor Gericht verklagen. Dabei stehen die Erfolgschancen für den Arbeitnehmer in Europa viel besser als wenn das Verfahren in der GUS behandelt worden wäre.

Warum ist das für die Freelancer selbst besser? Weil westliche Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nach einem Arbeitsvertrag einstellen, es ihnen häufig verbieten, für Dritte zu arbeiten oder ein eigenes Business zu betreiben. Und als Business betrachtet man hier sogar einen monetarisierten Blog mit fünftausend Abonnenten. Wenn man keinen formellen Arbeitsvertrag mit strengen Auflagen hat, kann man überall Geld verdienen. Außerdem können die Freelancer mehr verdienen auch fest angestellte Mitarbeiter, ganz einfach deshalb, weil ihr Entgelt weder die Mehrwertsteuer noch andere Abgaben enthält, die bei der Gehaltszahlung im Rahmen des Arbeitsvertrages obligatorisch sind.

Freelance-Markt in den USA

Freelance-Markt in den USA

Wir haben drei Besonderheiten hervorgehoben, die den Freelance-Markt in den USA von den Märkten in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten unterscheiden.

Erstens: Hier werden Sie es mit starker Konkurrenz zu tun haben.

Hier ist die Konkurrenz sogar höher als in Europa! Das ist nachvollziehbar, denn die amerikanischen Unternehmen zahlen oft mehr als europäische und asiatische, und die lokalen Unternehmen vergeben etwa zweimal mehr Aufträge als Unternehmen auf anderen Territorien. Außerdem wurden ausgerechnet die amerikanischen Arbeitnehmer zur treibenden Kraft der Freelance-Wirtschaft, die dieser Art der Beschäftigung in der ganzen Welt zur Führungsposition verholfen hat. Fast alle mehr oder weniger bedeutende Unternehmen, die am Tagesbetrieb und am Gehaltsfonds sparen wollen, greifen heute zu Oursourcing-Firmen, in denen Profis tätig sind, die nicht zum festen Personalstamm gehören. Das sind fast 100 Prozent aller Firmen, die bestimmte Aufgaben gern an die Freelancer vergeben.

Zweitens: In Amerika haben vor allem Agenturen das Sagen.

Die Agenturen sind Vermittler, die den Auftraggebern Freelancer zur Verfügung stellen. Agenturen verfügen über Visagisten, Fotografen, Copywriter und Redakteure, Video-Cutter und Produzenten, Juristen, die sich auf besondere Themen spezialisieren, Buchhalter und so weiter. Wie man sieht, beschränkt sich der amerikanische Markt der "freien Arbeit" keineswegs auf kreative Berufe, denn bei einfacheren gelegentlichen Aufgaben verdienen alle Vertreter intellektueller Berufe. Wenn ein Fachmann bei der Agentur angemeldet ist, kann er die Arbeit leichter finden, denn die Agentur bringt sein Profil auf ihre Website, sie erlaubt es den potentiellen Arbeitgebern, Kontakt mit ihm aufzunehmen und bietet seine Kandidatur bei geschlossenen Projekten an. Dafür verlangt die Agentur einen bestimmten Prozentsatz vom Gehalt, das der Fachmann durch sie bekommt. Die Provision beträgt gewöhnlich nicht mehr als 10 Prozent. Renommierte Agenturen können aber satte 30 Prozent verlangen.

Drittens: Wenn es um die Gesetze geht, herrscht hier ein wahres Durcheinander.

Und alles nur deshalb, weil die Gesetze in jedem US-Bundesstaat anders sind. In Kalifornien kann man sicher sein, dass die lokalen Arbeitgeber in den Annoncen mit Arbeitsangeboten die realen Gehälter angeben. In jedem anderen Bundesstaat wird die im Angebot genannte Summe einfach nicht stimmen. An einigen Orten sind die Freelancer gesetzlich geschützt, an anderen wiederum können sie nicht einmal mit dem Beistand eines Anwalts rechnen. Für einen Fachmann, der außerhalb des amerikanischen Freelance-Markts beruflich aufgewachsen ist, wo alle Regeln sich erst in den letzten Jahren entwickelt haben, kann es kompliziert sein, sich in den Tücken bekannter und weniger bekannter Formalitäten zurechtzufinden. Deshalb raten wir Ihnen, mit größeren Plattformen zu beginnen, solchen wie Indeed, wo manchmal Freelance-Aufträge anzutreffen sind, oder Upwork. Obwohl Upwork mit russischen Auftragnehmern nicht mehr zusammenarbeitet, ist es niemandem verboten, sich durch VPN darauf anzumelden.

Freelance in Europa

Freelance in Europa

Was passiert diesbezüglich in Übersee, das heißt - von den USA aus gesehen - in Europa? Auch hier ist es ähnlich damit bestellt, obwohl einige regionale Unterschiede doch noch vorhanden sind.

Erstens: hier wird die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen geschätzt.

Was gut verständlich ist, denn in Europa spricht man nicht nur - und nicht so viel! - auf Englisch. Englisch ist für den hiesigen Freelancer sowieso ein Muss. Darüber hinaus können Sie Deutsch, Spanisch, und in einem etwas geringeren Maße Französisch und Italienisch gut ausspielen. Mit Spanisch-Kenntnissen werden Sie auch die Länder Lateinamerikas abdecken können. Deshalb raten die meisten Experten, die sich mit Arbeitsbeschaffung im Ausland beschäftigen, Spanisch als zweite Fremdsprache zu beherrschen. Russisch als Muttersprache bzw. jede andere Sprache der GUS-Länder wird Ihnen demnächst wohl kaum nützlich sein, denn die meisten Unternehmen haben auf den Content für russischsprachige Nutzer erst einmal verzichtet. Außerdem sind die meisten Marketing-Aktivitäten in Russland auf Eis gelegt worden.

Zweitens: Wegen unterschiedlicher Gesetze läuft man die Gefahr der Doppelbesteuerung.

Hier ist es genauso wie mit Investitionen: kaum hat man etwas übersehen, und schon muss man die Gewinnsteuer nicht nur in dem Land bezahlen, in dem man gerade lebt, sondern auch dort, wo die Börse steht, an der man die Aktiva erworben hat. Obwohl es um ausländische Börsen zurzeit ziemlich schlecht bestellt ist, wollen die Freelancer-Websites ihr gesamtes Segment der russischsprachigen Nutzer noch nicht verlieren. Passen Sie auf: Wenn Sie 183 Tage im Jahr (nicht insgesamt, sondern in Folge!) in Russland leben, gelten Sie in Russland als steuerpflichtige Person. Wenn Sie sich weniger als 182 Tage in Russland aufhalten, sind Sie offiziell nicht verpflichtet, hier die Steuern zu entrichten. Praktisch läuft es aber darauf hinaus, dass die Freelancer eine 4-7%-Steuer zahlen müssen, egal ob sie in Russland oder auf den Bahamas leben - natürlich nur dann, wenn sie den Auftraggebern in der App "Meine Steuer" den Scheck ausstellen oder einfach die Einnahmen darin anmelden. Für einen ausländischen Auftraggeber ist der Zettel mit einem QR-Code und dem russischen Text irrelevant, deshalb geben die Freelancer, die in der europäischen Gerichtshoheit arbeiten, als Selbstbeschäftigte in Russland registriert sind und eine Einkommenssteuer bezahlen, ihre Einnahmen einfach in der App an. Wenn Sie aber mit einem großen Auftraggeber aus einem anderen Land zusammenarbeiten wollen, sollten Sie sich lieber mit den Anforderungen dieses Landes an die Steuern auf die durch diese Arbeit eingegangenen Einnahmen vertraut machen.

Drittens: Die Preise unterscheiden sich stark in verschiedenen Ländern, eine Benchmark gibt es da nicht.

Die Benchmark ist ein Qualitätsstandard, das heißt, ein Bezugswert, der die Sachlage in jedem Bereich kennzeichnet. Solche Bezugswerte kann es für den Immobilienmarkt, für Finanzdienstleistungen und sowie für jede andere Geschäftstätigkeit geben. In Bezug auf Freelance kann die allgemein gültige Bezahlung einer Arbeitsstunde in einem bestimmten Industriezweig oder der Mindestlohn für eine bestimmte Leistung als Benchmark dienen. Vorläufig ist aber dieses Qualitätszeichen in der europäischen Industrie nicht vorhanden, deshalb springen hier die Preise genauso wie der Dollar-Kurs, wobei sie mit dem Dollar gar nichts zu tun haben!

Um eines Tages nicht entdecken zu müssen, dass Sie unterbezahlt werden, klären Sie die jeweiligen Branchengepflogenheiten im Voraus. Finden Sie ein paar Stunden, um Angebote von Auftraggebern zu prüfen, sehen Sie sich die Gehaltsinformation auf Glassdoor an, und versuchen Sie herauszufinden, was hier ein gutes Gehaltsniveau für die Dienstleistung ist, die Sie anbieten. Seien Sie versichert: auch wenn Sie neu auf dem Freelance-Markt sind, ist es keine gute Idee, den eigenen Preis als Arbeitnehmer herunterzudrücken, in dem Glauben, man würde Sie gerade deshalb auswählen.

Und wie sieht es mit Asien aus?

Und wie sieht es mit Asien aus

Hier ist alles ganz anders. China ist einer der größten Lieferanten von Arbeitskraft mit hervorragenden Fertigkeiten und mit der Bereitschaft, Geld zu verdienen. Dabei arbeiten die chinesischen Fachleute meistens innerhalb des Landes auf den Portalen wie ChinaHR, 51job und Zhilian. Den Außenmarkt erreichen weniger als fünf Prozent der Arbeitskräfte, die im Outsource-Modus tätig sind. Es ist relativ einfach, auf den chinesischen Binnenmarkt zu gelangen: dazu sollte man Zugang zum Internet und zum Übersetzer haben. Aber die Arbeit hier wird kompliziert sein: mit Englisch allein schafft man es hier nicht. Und wenn man kein mehr oder weniger gutes Chinesisch beherrscht, braucht man erst gar nicht anzufangen. Wenn Sie chinesisch schon beherrschen, melden Sie sich möglichst schnell. Gleichzeitig sollten Sie die Übersetzung der Gesetze über Ausländertätigkeit auf dem Binnenmarkt durchsehen. Sie sind nicht sehr streng. Trotzdem wird es nicht schaden, eine Vorstellung davon zu bekommen.

Die Vertreter anderer asiatischer Länder sind an jeder Freelance-Börse anzutreffen. Hier gibt es keine interessanten Börsen, die für die Lösung einfacher Aufgaben gutes Geld anbieten. Wir raten Ihnen davon ab, eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, denn die Chancen werden hier gleich Null sein. Stattdessen sollten Sie sich anderen Märkten zuwenden. Die Freelance-Industrie Kanadas oder Mexikos entwickelt sich zurzeit sehr aktiv und kann in Zukunft eine interessante Ergänzung zu Ihren ohnehin diversifizierten Einnahmen werden. Lectera hat für Sie einen ganzen Kurs parat, der der Arbeitsmigration nach Kanada gewidmet ist. Er passt auch für die Freelancer sehr gut, die den lokalen Markt besser verstehen wollen.

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