Es ist nichts Neues, dass die meisten von uns aus ganz gewöhnlichen Familien stammen und alles aus eigener Kraft erreichen müssen.
Manche haben aber noch weniger Glück: Viele berühmte und erfolgreiche Menschen haben nicht einfach aus der Mitte, sondern ganz unten angefangen. Manche hatten Pech mit ihrer Gesundheit, andere mit der Familie, und andere wiederum wurden zu einer Zeit geboren, in der sie nicht einmal sich selbst gehören konnten. Dennoch haben diese Menschen ihr Ziel erreicht, und heute sind sie weltbekannt. Durch ihr Beispiel beweisen sie, dass es keine unüberwindbaren Umstände gibt, denen man sich fügen muss. Auch die Umstände kann man zur Aufgabe zwingen. Wir erzählen heute über fünf solcher Menschen und ihre unglaublichen, aber schwierigen und sogar tragischen Geschichten!
Sarah Breedlove, oder Madame C.J. Walker: von der Tochter von Sklaven zur Herrin eines Schönheitsimperiums
Sarah Breedlove, besser bekannt als Madame C.J. Walker, kam in einer Sklavenfamilie zur Welt und wurde Jahre später in das Guinness-Buch der Rekorde als erste Frau eingetragen, die ein Millionen-Dollar-Imperium aufgebaut hat. Sie wurde auch zur Arbeitgeberin für tausende schwarze Frauen auf der ganzen Welt und hat somit ganze Familien vor Hunger und Armut gerettet. Doch alles der Reihe nach.
Sarah wurde 1867 auf einer Plantage in Louisiana geboren, wo ihre Eltern zusammen mit ihren anderen fünf Kindern, Sarahs Geschwistern, als Sklaven geführt wurden. Dank der zwei Jahre zuvor unterzeichneten Emanzipationsproklamation zur Befreiung der Sklaven galt Sarah als erstes Kind in der Familie, das offiziell frei geboren worden war. Als das Mädchen erst 7 Jahre alt war, starben die Eltern, und so musste sich Sarahs ältere Schwester Louvenia um ihre Erziehung kümmern. Doch der Ehemann von Louvenia erwies sich als schrecklicher Tyrann: Prügel wurden für Sarah zur Norm, und sie musste ganz schnell einen Job als Dienerin in reichen Häusern übernehmen, um "etwas Gutes zu tun" - so hieß es. Aus diesem Grund erhielt Sarah nie eine richtige Ausbildung: Sie hat nur drei Monate lang eine Sonntagsschule besucht, in der hauptsächlich Religion und Chorgesang unterrichtet wurden.
Schon mit 14 Jahren heiratete Sarah, um den Schlägen und Demütigungen zu entgehen. Vier Jahre später brachte sie ihr erstes Kind zur Welt, und zwei Jahre später war sie eine Witwe mit einer kleinen Tochter, ohne Kenntnisse, Geld und Arbeit. Sarah musste nach St. Louis zu ihren älteren Brüdern ziehen, die als Friseure arbeiteten, und nahm dort eine Stelle als Wäscherin für 1,50 Dollar pro Tag an. Doch das Leben bereitete Sarah auch dann noch einige unangenehme Überraschungen: Durch Stress oder falsche Ernährung und Lebensweise bekam sie eine Hautkrankheit und verlor die Hälfte ihrer Haare. Sie versuchte, den Rest ihrer Haare zu retten, und wandte sich an ihre Brüder, die Friseure waren. Die Brüder zeigten Sarah, wie sie ihr Haar und die Kopfhaut richtig pflegen sollte, und von da an begann sie, mit verschiedenen Masken und Shampoos zu experimentieren, bis sie Formeln entwickelte, die auf die Haarstruktur afroamerikanischer Frauen perfekt abgestimmt waren.
Später lernte Sarah die Geschäftsfrau Annie Malone kennen (eine weitere afroamerikanische Frau, die auch erfolgreich wird und deren Schicksal dem von Sarah sehr ähnlich war) und wurde ihre Handelsvertreterin. Dank ihres neuen Jobs hat Sarah genug Geld eingespart, um nach Denver zu ziehen und ihre eigene Linie von Pflegemitteln auf den Markt zu bringen. Kurz darauf heiratete Sarah Charles Walker, der sich als talentvoller Händler erwies und Sarahs Geschäft als ihr Handelsvertreter aktiv unterstützte.
Zunächst musste Madame C.J. Walker von Haus zu Haus gehen und ihre Produkte den Hausfrauen anbieten. Nach zwei Jahren hatte sie aber schon genug Geld, um ein Haus zu kaufen und ihren eigenen Schönheitssalon zu eröffnen, zusammen mit einer Schule, in der man die richtige Haarpflege und den Friseurberuf erlernen konnte. In diese Zeit fällt auch die Entstehung der Madame C. J. Walker Manufacturing Company, einer Fabrik mit einem wissenschaftlichen Labor zur Entwicklung neuer Kosmetik-Formeln und einer Schule, in der künftige Mitarbeiter von Sarah ausgebildet wurden. 1917 versorgte sie mit Arbeit mehr als 20.000 Frauen, die bis zu 15 Dollar pro Tag verdienen konnten, was für die damaligen Verhältnisse keine schlechte Summe war, und gründete sogar Stiftungen, die die schwarze Bevölkerung der Vereinigten Staaten unterstützten, u.a. auch Asyle und Bildungsstätten. Zum Zeitpunkt ihres Todes im Jahr 1919 besaß Madame C.J. Walker ein Vermögen, dessen Wert sich heute auf 17 Millionen US-Dollar belaufen würde.
Ray Charles: der blinde schwarze Junge, der zum Jazz-Star wurde
Das Amerika der 1930er Jahre gab ein trauriges Bild ab: Prohibition, Weltwirtschaftskrise, weit verbreitete Arbeitslosigkeit und mittendrin die schwarze Bevölkerung, die trotz der offiziellen Emanzipation weiterhin vom Ku-Klux-Klan bedrängt und angegriffen wurde. Inmitten dieses Geschehens wurde Ray Charles Robinson geboren, der noch zu Lebzeiten 17 Grammy Awards gewonnen und 70 Alben aufgenommen hat. Dabei begann alles in einer armen Familie in der Kleinstadt Albany, wo sein Vater ein einfacher Arbeiter war und die Mutter als Wäscherin arbeitete.
Nach der Geburt von Rays jüngerem Bruder George war die Familie gezwungen, in das Dorf Greenville in Florida zu ziehen. Das Familienoberhaupt wurde mehrmals Opfer von Betrügern und konnte das Geld für seine Arbeit nicht bekommen, was ihn schließlich zu einer Langzeitarbeit weitab von Zuhause zwang. Von dort kehrte er allerdings nie zurück: Er hat seine Familie einfach verlassen, sodass Rays Mutter ihre beiden Söhne allein großziehen musste. Später sagte Ray Charles in einem Interview: "Sogar unter anderen Schwarzen waren wir ganz unten. Unter uns war nur die Erde".
Während ihre Mutter 15 Stunden am Tag die Wäsche anderer Leute wusch, trieben sich die kleinen Ray und George untätig in Greenville herum. Eines Tages kam Ray zufällig in eine Bar, in der auf einer kleinen Bühne ein riesiges Flügelklavier stand. Der fünfjährige Junge konnte der Versuchung nicht widerstehen, ging hinüber und begann, die weißen Tasten zu drücken, bis der alte Pianist Willie angerannt kam. Doch da war es schon zu spät: Ray war von den Klängen des Klaviers so fasziniert, dass er von nun an immer wieder in der alten Bar vorbeischaute, und Willie wurde sein Musiklehrer. Schon bald konnte Ray ein paar Melodien spielen, obwohl er immer noch nicht lesen und schreiben konnte.
Die Bedingungen, unter denen Ray lebte, waren schon damals äußerst schwierig, aber ein paar Jahre später wurde alles noch schlimmer. Sein jüngerer Bruder George ertrank bei einem ihrer Kinderspiele in einem Waschbottich, und aufgrund des Stresses und der sich verschlechternden Beziehung zu seiner Mutter, die Ray die Schuld an dem Vorfall gab, bekam der Junge den grünen Star. So wurde er bereits im Kindesalter auf beiden Augen vollständig blind. Ein schwarzer Junge, der blind ist: Was kann noch schlimmer sein? Andere Leute hatten Mitleid mit Ray, was seiner Mutter nicht gefiel, denn sie wollte nicht, dass ihr Sohn sich daran gewöhnte, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Irgendwann hörte sie auf, ihn anzuziehen, mit ihm spazieren zu gehen und ihm zu helfen. Ray weinte, lernte es aber, alles im Leben selbst zu tun. Er stürzte oft und verirrte sich in der Stadt, aber schließlich lernte er sogar, allein durch die Straßen von Greenville spazieren zu gehen. So kehrte er in die Bar des alten Pianisten zurück und setzte seine Studien dort trotz seiner Blindheit fort. Er lernte Musik im wahrsten Sinne des Wortes nach Gefühl.
Bald wurde Ray auf ein Internat für blinde und taube Kinder geschickt, wo er die Blindenschrift erlernte und auch eine Musikklasse besuchte, um sein Talent weiter auszubauen. Und Talent hatte er schon, ganz bestimmt: Obwohl Ray nicht sehen konnte, entwickelte er ein phänomenales Gedächtnis und konnte jede Melodie, die er hörte, mühelos wiedergeben. Er spielte auch gerne Schach, und sein kreatives Potenzial, zusammen mit der mathematischen Denkfähigkeit und Logik, machte es möglich, dass er bald nicht schlechter spielen konnte als die Musiker mit einem ganz normalen Sehvermögen.
Einige Jahre später starb Rays Großmutter, nach einem weiteren Jahr die Mutter, und der Junge konnte während der Sommerferien nicht mehr nach Hause gehen. Jetzt kümmerte sich der Pianist Willie um Ray, wenn der Junge nicht im Internat war. Als auch er nicht mehr da war, blieb Ray ganz allein zurück. Er war erst sechzehn, als er 1947 mit dem Zug nach Seattle kam und in einer Bar den Job als Pianist suchte. Der Barbesitzer machte sich lange über Ray und dessen Ambitionen lustig, erlaubte ihm aber dennoch, sich ans Klavier zu setzen und zu zeigen, wozu er fähig war. So fand er seinen ersten Job, und Jahre später ließ er sich in Los Angeles nieder, wurde zum Blues-Star und zum Idol von Millionen von Amerikanern. Im Jahr 2004 wurde die Geschichte von Ray Charles in dem gleichnamigen Film "Ray" gezeigt, der mit dem Oscar-Preis ausgezeichnet wurde.
Henry Ford: der einfache Bauer, der zum genialen Erfinder des Automobils wurde
Der legendäre Erfinder und Eigentümer der Automobilfabrik Henry Ford unterschied sich schon als kleines Kind von anderen Kindern dadurch, dass er immer eine eigene Wahl traf. Er war der erstgeborene Sohn einer großen Familie irischer Einwanderer, die eine Farm nicht weit von Detroit hatte. Henry hasste die Bauernarbeit, die sein Vater ihm beharrlich beibringen wollte. Dafür bekam er aber großes Interesse für Mechanik, nachdem der Vater ihm die erste Taschenuhr geschenkt hatte. Als Teenager war Henry damit beschäftigt, diese Uhr auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen. Schon mit 13 eröffnete er in der Nachbarschaft eine kleine Uhrenreparaturwerkstatt, worüber sein Vater jedoch nicht sonderlich erbaut war. Nach dem Tod seiner Mutter verschlechterte sich das Verhältnis der beiden, und Henry blieb nichts anderes übrig, als im Alter von 15 Jahren von zu Hause wegzulaufen, um seinen eigenen Weg zu gehen. Der junge Mann ging nach Detroit, um in den Fabriken Produktionspraxis zu bekommen, kehrte aber bald wieder nach Hause zurück, denn sein Vater hatte ihm für seine Rückkehr ein 40 Morgen großes Grundstück zugesagt, und außerdem wartete auf Henry das Mädchen Clara, in das er unsterblich verliebt war. 1888 heirateten die beiden, woraufhin Henry seinem Vater nachgab und sich nun doch der Landwirtschaft zuwandte.
Dennoch fand Henry einen Weg, sich seiner Lieblingsbeschäftigung hinzugeben: Er konzentrierte sich auf die Entwicklung verschiedener Mechanismen für die Farm. So erfand Ford einen Dampftraktor, aber die Größe und die Schwere der Maschine gefielen ihm nicht. Henry suchte lange nach Alternativen und stellte sich schon eine elektrisch betriebene Zugmaschine vor, aber die Verlegung von Stromleitungen war für einen einfachen Landwirt zu kostspielig, und so entschied er sich für den herkömmlichen Benzinmotor. Er erfand auch die Getreidedreschmaschine und verkaufte das Patent dafür an Thomas Edison, der ihm später, und zwar im Jahr 1891, eine Stelle in seinem Unternehmen anbot.
Zwei Jahre später wurde Henry Ford zum Chefingenieur, obwohl er kein Uni-Diplom hatte. Sein Gehalt erlaubte es ihm, an einem selbstfahrenden Wagen mit demselben Benzinmotor weiterzuarbeiten, und 1896 wurde das Ford Quadricycle offiziell patentiert, das war sein erstes funktionierendes Auto. Es sah damals zwar eher wie ein Fahrrad aus und hatte nicht das Aussehen, an das wir gewöhnt sind, aber es revolutionierte die ganze Maschinenbauindustrie. Ford gab seine Arbeit bei Edison auf, um sich in dieser Richtung weiterzuentwickeln, und so wurde mithilfe des Detroiter Industriellen William Murphy die Detroit Automobile Company als Pilot-Anlage gegründet, deren Leiter Henry Ford wurde.
Leider bestand diese Fabrik nicht lange: Sie hat nur 20 Autos hergestellt, die wegen ihrer schlechten Qualität und des extrem hohen Preises kritisiert wurden, sodass die Fabrik bald bankrott erklärt wurde. Zur gleichen Zeit gelang es Ford jedoch, den Ingenieur Harold Wills kennenzulernen, der sich im Gegensatz zu Ford mit Zeichnungen gut auskannte und sogar selbst zeichnen konnte. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit war eine erfolgreichere Version des Autos, die Investoren anlockte - und so entstand die legendäre Henry Ford Company und die nicht weniger legendäre Automarke. Heute wird Fords Unternehmen auf mehr als 100 Milliarden Dollar geschätzt! Und bis heute wird es von seinen Nachkommen geführt.
Guy Laliberté: vom Straßenkünstler zum Besitzer des weltbekannten Kultzirkus
Die Geschichte von Guy Laliberté ist nicht so gut bekannt wie die der drei vorangegangenen Persönlichkeiten, trotzdem ist sie auch sehr beeindruckend. Wahrscheinlich kennen Sie den berühmten Zirkus Cirque du Soleil und haben vielleicht sogar selbst eine seiner Vorstellungen besucht. Er beschäftigt mehr als 4.000 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von mehr als 600 Millionen Dollar. Heute tourt der Cirque du Soleil durch die ganze Welt. Dabei hat alles einmal mit einem einzigen freundlichen Enthusiasten begonnen.
Guy Laliberté wurde in Kanada als Sohn einer Krankenschwester und eines Managers für Öffentlichkeitsarbeit in einer durchschnittlichen Familie geboren. Da seine Eltern nicht arm waren, nahmen sie ihren kleinen Sohn oft zu verschiedenen Jahrmärkten, Vergnügungsparks und Shows mit. Guys Liebe zum Zirkus hat sich schon im Kindesalter entflammt, als er mit seinen Eltern die Ringling Brothers, Barnum and Bailey Wandershow besuchte (die übrigens 146 Jahre lang existierte und 2017 in Konkurs ging). Von diesem Moment an beschloss der Junge, dass auch er ein Teil dieser farbenfrohen, großartigen und einprägsamen Shows sein wollte. In der Schule begann er, seine eigenen künstlerischen Nummern zu kreieren, trat bei städtischen Veranstaltungen auf und lernte nebenbei Mundharmonika und Akkordeon spielen. Nach der Mittelschule ging Guy jedoch nicht in die Zirkusschule, von der er immer geträumt hatte, sondern nahm ein Jurastudium in Quebec auf. Doch das hielt nicht lange an: Guy brach das Studium ab und begann auf der Straße zu arbeiten.
Guy Laliberté zog als Wanderkünstler von Platz zu Platz und jonglierte mit Bällen zur Musik. Seine Einkünfte waren nur spärliche freiwillige Spenden, bis er in einer Straße von der kleinen Truppe Les Echassiers entdeckt wurde. Sie bestand nicht nur aus Jongleuren, sondern auch aus Akrobaten, Feuerschluckern und Musikern. Sie tourten mit Theatervorstellungen durch die Welt, und Guy schloss sich ihnen an. Dadurch konnte er viele Länder Europas besuchen, aber das Geld war immer knapp und schließlich löste sich die Truppe auf, und Guy musste nach Hause zurückkehren. Er versuchte sogar, eine "feste Arbeit" zu finden und bekam einen Job in einem Wasserkraftwerk, aber schon nach drei Tagen kam es zu einem Streik, und Guy wurde zusammen mit allen anderen Angestellten entlassen. So ist Guy mit zwanzig Jahren wieder zum Wanderkünstler geworden.
Doch schon bald hat er eine neue Bekanntschaft gemacht: Laliberté wurde wieder auf der Straße entdeckt und in die Truppe der Stelzenläufer "Club des Talons Hauts" (Club der Stöckelschuhe) eingeladen. Drei Winter hintereinander lebte Guy Laliberté auf Hawaii und trat dort auf. Dort soll er auf die Idee gekommen sein, seinen eigenen Cirque du Soleil, den Sonnenzirkus zu organisieren. Nach seiner Rückkehr nach Quebec machte sich Guy daran, seinen Traum zu verwirklichen. Er begann, eine Truppe von Wanderkünstlern, solchen wie er selbst, zusammenzustellen, und zwar unter ganz bestimmten Bedingungen: Da Guy kein Geld hatte, bezahlte er die Artisten mit Brötchen. Dafür durften sie das ganze Geld behalten, das die Leute ihnen während der Vorstellung in den Hut warfen.
Natürlich war diese Truppe weit davon entfernt, ein vollwertiger Zirkus zu werden. Seinen echten Cirque du Soleil gründete Guy erst später, zusammen mit seinem Freund Daniel Gauthier, der zu diesem Zeitpunkt bereits sein Wirtschaftsstudium abgeschlossen hatte und eine eigene Beratungsfirma besaß. Zusammen mit einem weiteren Freund, Gilles Ste-Croix, stellten sie einen Antrag auf staatliche Finanzierung, und um die Ernsthaftigkeit ihrer Absichten zu beweisen, musste Gilles 90 Kilometer von Baie-Saint-Paul bis Quebec City auf riesigen Stelzen laufen. Schließlich versammelte der Cirque du Soleil 70 Artisten um sich, schlug ein Zelt auf und gab seine erste Vorstellung auf dem Stadtfest, mit den Eintrittskarten, die nur 1 $ kosteten. Es kamen etwa 800 Besucher, und das war ein durchschlagender Erfolg, der den Grundstein zum Unterhaltungsimperium Cirque du Soleil gelegt hat.
Jim Carrey: der lustigste Schauspieler mit einem unlustigen Schicksal
Wer kennt heute Jim Carrey nicht, den talentierten Komiker, brillanten Schauspieler und einfach eine gute Seele? Dabei hat sich das Leben am Anfang gegen ihn und seine Bemühungen gewandt. Jim wurde in einer ziemlich armen Familie geboren, in der sein Vater der "klassische Verlierer" war: Er arbeitete viel als Buchhalter, bekam dafür aber sehr wenig Geld, sodass die Eltern nicht einmal die kleine Wohnung bezahlen konnten, in der sie mit ihren vier Kindern lebten. Als Jim noch in der neunten Klasse war, verlor sein Vater den Job, und die ganze Familie musste in einen Wohnwagen ziehen. Nachdem schließlich auch der Wohnwagen verkauft werden musste, wohnte die Familie in einem Straßenzelt. Als Kind glaubte Jim deshalb, dass die Familie nur einen lustigen Ausflug machte. Zusammen mit seinem Bruder und seinen beiden Schwestern brach er die Schule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen: Sein Vater arbeitete als Nachtwächter in einer Fabrik, die Mutter war Reinigungskraft und die Kinder schrubbten Böden und Klobecken.
Doch trotz seiner schwierigen Kindheit hörte Jim Carrey nicht auf, zu träumen und sein schauspielerisches Talent zu entwickeln. In der Schule störte Jim wegen seiner Hyperaktivität oft den Unterricht, und einige Lehrer trafen mit ihm die folgende Abmachung: Wenn er die ganze Stunde über still dasitzt, bekommt er am Ende 5-10 Minuten, um vor der Klasse aufzutreten. Mit zehn Jahren schrieb Jim einen Brief an die Fernsehsendung The Carol Burnett Show, deren Gäste ihre komödiantischen oder theatralischen Talente präsentierten. Die Show reagierte jedoch negativ, weil Jim zu jung war, um mitzumachen. Mit 15 beschloss er, es noch einmal zu versuchen, schon aber als Bühnenkomiker. Zusammen mit seinem Vater führte er in einem berühmten Club eine Nummer auf, die leider ein Flop wurde: Das Publikum gähnte, und sogar der Clubbesitzer sagte ihm später hinter der Bühne, es sei alles todlangweilig gewesen. Enttäuscht von sich selbst, vergaß Jim für ganze zwei Jahre seinen Traum, Schauspieler zu werden.
Im Alter von 19 Jahren begann Jim erneut öffentlich aufzutreten, und diesmal mit Erfolg: Er bekam einen Job im Club von Litrais Slivak in Los Angeles, und seit 1981 füllte er schon die Säle. Die Leute kamen eigens in den Club, um Kerrys Auftritte zu sehen, und nachdem er an seine Fähigkeiten fest geglaubt hatte, wechselte er zu dem Club "Comedy Store", der noch bekannter war, und wo er den amerikanischen Komiker Rodney Dangerfield kennenlernte, der später einen großen Einfluss auf Kerrys Fähigkeiten und seine Arbeit hatte. Wenig später wurde Jim zu dem Fernsehprojekt "Duck Factory" eingeladen. Von den Ansichten geblendet, brachte Jim seine ganze Familie nach Los Angeles. Aber die Show dauerte nur ein paar Wochen und wurde dann eingestellt. Jim verlor seinen Job, verfiel für zwei weitere Jahre in Depression und verschwand gänzlich von der Bildfläche, bis er wieder begann, Castings zu besuchen. Im Jahr 1983 wurde er in den ersten Filmprojekten gedreht, und 1994 kam der Film Ace Ventura mit Jim in der Hauptrolle heraus. Eine ganz neue Epoche begann für ihn.
Das ist natürlich nur ein kleiner Teil der Menschen, die die Umstände so verändern konnten, wie es ihnen passte, und die ihren Mut nicht verloren haben! Die Beispiele von Oprah Winfrey, Joanne Rowling, Stephen Hocking und vielen anderen begeistern uns nicht weniger. All diese Menschen sind auf sehr unterschiedliche Weise, in unterschiedlichem Alter und in verschiedenen Nischen zum Erfolg gelangt. Trotzdem haben sie alle etwas gemeinsam: Sie waren in der Lage, sich anzupassen, um die Ereignisse im richtigen Moment zu ihren Gunsten zu wenden. Natürlich nicht ohne erfolglose Versuche und gigantische Mühe, aber sie haben es geschafft! Das können Sie auch, vor allem, wenn Sie die Möglichkeit haben, beliebige Soft Skills schnell und einfach zu entwickeln, indem Sie in nur 15 Minuten am Tag mit Lectera lernen.