Die Verhaltensweisen, die für eine gute Führungskraft inakzeptabel sind

Die Verhaltensweisen, die für eine gute Führungskraft inakzeptabel sind

| Karriere

Die Arbeit nimmt einen wesentlichen Teil im Leben des modernen Menschen ein.

Gerade am Arbeitsplatz verbringen wir die meiste Zeit des Tages, hier machen wir neue Bekanntschaften, finden die Möglichkeiten für Entwicklung und die Umsetzung unserer Ambitionen. Die wichtigste Rolle für unseren Erfolg und unsere beruflichen Leistungen spielt in diesem Fall nicht nur der Arbeitsplatz und die Position, sondern auch die Geschäftsleitung, d. h. der Chef, der Vorgesetzte oder der Direktor. Ihm ist das Arbeitsteam unterstellt, er verteilt die Aufgaben, bewertet anschließend die Arbeitsqualität, überwacht die Disziplin und zahlt uns natürlich das Gehalt. Mit anderen Worten: unsere Karriereaussichten, unser finanzielles Wohlergehen und sogar unser psychisches Befinden hängen von dieser Person ab.

Obwohl die Entwicklung von Management- und Führungskompetenzen heute der gefragteste Bereich der Fortbildung ist, ist das Phänomen des "schlechten Chefs" nach wie vor weit verbreitet und auf allen Arbeitsmärkten anzutreffen. Solche Chefs, die Menschen dazu bringen, sogar ihre scheinbar beliebten und rundum zufriedenstellenden Jobs zu kündigen, werden als "toxisch" bezeichnet. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, welche Verhaltensweisen einen Arbeitgeber als "toxisch" einstufen, was am Arbeitsplatz als inakzeptabel gilt und was Sie auf keinen Fall dulden müssen.

Vom Standpunkt des Gesetzes aus

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Wenn Sie Ihre berufliche Laufbahn beginnen und sich zum ersten Mal um eine Stelle bewerben, sollten Sie zunächst die wichtigsten Regelungen des Arbeitsrechts studieren. Dadurch können Sie sich in Zukunft vor einem betrügerischen Arbeitgeber oder einem Abuser sehr gut schützen. Es gibt sogar einen speziellen Leitfaden zu den internationalen Arbeitsnormen, der von einer UN-Einheit zur Regelung der Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern entwickelt wurde. Dieses Dokument beschreibt, wie ein ordnungsgemäß verfasster Arbeitsvertrag aussehen soll und welche Pflichten beide Parteien haben. Dort geht es u.a. darum, dass der Arbeitgeber kein Recht hat,

  • den Lohn/das Gehalt nicht pünktlich oder nicht vollständig auszuzahlen. Das sollten Sie wissen: wenn der Leiter Sie seit einigen Tagen bittet, etwas auf das Gehalt zu warten, oder wenn er Ihnen weniger zahlt, als das von Ihrem Arbeitsvertrag vorgesehen ist, dann ist das eine Straftat. Wenn der Vorgesetzte es sich erlaubt, den Arbeitsvertrag nicht einzuhalten und seine Mitarbeiter auffordert, geduldig zu sein, schätzt er ihren Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens nicht und hat keinen Respekt vor dem geltenden Recht;

  • den Arbeitnehmern die Aufgaben aufzuerlegen, die vom Arbeitsvertrag nicht vorgesehen sind. Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass dieses Dokument das wichtigste Regelwerk für Ihre Beziehungen zu dem Chef ist. Der Arbeitsvertrag sollte eine Liste der Aufgaben enthalten, die der Arbeitnehmer zu erfüllen hat. Wenn der Chef Sie bittet, eine Aufgabe zu übernehmen, die nicht auf dieser Liste steht, dann sollte sie zusätzlich bezahlt werden. Scheuen Sie sich nicht, dies Ihrem Chef direkt mitzuteilen, denn es ist ganz normal: zusätzliche Arbeit bedeutet zusätzliches Geld;

  • den Mitarbeiter zu Überstunden zu zwingen. Natürlich müssen im Business heute manchmal dringende Aufgaben gelöst werden. Deshalb kann der Arbeitgeber den Arbeitnehmer auffordern, nach Feierabend im Büro zu bleiben, oder am Wochenende, während der Ferien oder sogar an einem Feiertag tätig zu werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Arbeitnehmer das Recht hat, sich zu weigern. Auch dann, wenn ein Notfall vorliegt: der Mitarbeiter kann nicht ohne eine angemessene finanzielle Entschädigung oder ohne sein Einverständnis zur Arbeit zurückgerufen werden;

  • die Arbeitsverweigerung mit Geldstrafen zu belegen oder als Fernbleiben von der Arbeit abzustempeln. Dies gilt ausgerechnet für Situationen, in denen der Arbeitnehmer sich weigert, den Urlaub abzubrechen oder Überstunden zu leisten. Sie haben immer das Recht, die Forderung nach Überstunden abzulehnen, und Ihr Arbeitgeber hat kein Recht, Sie dafür zu bestrafen;

  • die Mitarbeiter ohne ihre Zustimmung auf Video aufzunehmen. Natürlich kann der Arbeitgeber Aufzeichnungen machen und beobachten, wie der Mitarbeiter mit seinen Kunden kommuniziert und welche Aufgaben er während des Arbeitstages erledigt. Damit die Videoaufnahmen jedoch rechtmäßig sind und nicht gegen Ihre Rechte als Arbeitnehmer verstoßen, muss Ihr Vorgesetzter Ihre Zustimmung zu den Aufnahmen einholen und das aufgenommene Material ausschließlich für Arbeitszwecke verwenden.

Hier sind nur die wichtigsten und universellen Punkte aus dem Arbeitsvertrag aufgeführt. Das heißt: Der Arbeitgeber ist zu den oben genannten Handlungen definitiv nicht berechtigt. Dennoch können die Rechte des Arbeitgebers recht weitreichend sein, wenn jede entsprechende Klausel im Arbeitsvertrag festgehalten ist. So ist es z. B. rechtmäßig, von den Arbeitnehmern die Einhaltung der Kleiderordnung zu verlangen, und wenn der Arbeitnehmer gegen die festgelegten Regeln für das Erscheinungsbild oder die Arbeitsvorschriften verstößt, kann er gemaßregelt oder sogar entlassen werden.

Der Arbeitgeber hat auch das Recht, das Personal abzubauen, den Lügendetektor einzusetzen, um die Bewerber bei der Einstellung auf Ehrlichkeit zu prüfen, und die Gesundheit der Beschäftigten regelmäßig zu kontrollieren. Die Rechte des Arbeitgebers hängen also weitgehend vom Arbeitsvertrag ab. Lesen Sie daher vor der Unterzeichnung das Dokument sorgfältig durch und informieren Sie sich über die Rechte und Pflichten beider Parteien. Scheuen Sie sich nicht, zu fragen, wenn Ihnen etwas nicht klar ist, und sogar zu bitten, die Punkte zu ändern, mit denen Sie nicht einverstanden sind.

Das alles betrifft allerdings die offizielle Seite der Beziehungen zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber, die festgeschrieben ist. Es gibt aber auch sogenannte ethische Normen, die ebenfalls häufig verletzt werden. Was ist also für einen guten Chef in Bezug auf menschliche Beziehungen und Arbeitspsychologie unzulässig?

Wenden wir uns der Ethik zu

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Häufig sehen sich die Mitarbeiter verschiedener Unternehmen nicht nur mit unrechtmäßigen Geldbußen, verspäteten Löhnen und unbezahlten Überstunden konfrontiert, sondern auch mit Verstößen gegen die Ethik. Die Arbeitnehmer können zum Beispiel zu Opfern oder Zeugen folgender Handlungen werden:

  • Diskriminierung

Trotz internationaler Arbeitsnormen, die jede Form der Diskriminierung im Arbeitsverhältnis ächten, ist sie immer noch da. Am häufigsten werden Frauen am Arbeitsplatz diskriminiert, weil geschlechtsspezifische Stereotype nach wie vor bestehen und den Karriereweg von Frauen erschweren. Darüber hinaus ist die Diskriminierung nicht nur aufgrund des Geschlechts, sondern auch wegen des Alters verbreitet. Dies zeigt sich insbesondere bei Einstellung, Beförderung und Entlohnung. Ein kompetenter und erfahrener Leiter weiß aber, dass berufliche Leistungen und Erfolge weder vom Geschlecht noch von sexuellen Vorlieben noch vom Alter abhängen. Sie hängen einzig und allein von den intellektuellen Fähigkeiten, der Ausdauer und dem Willen ab, Ergebnisse zu liefern.

  • Hohn und Beleidigung

Auch das regelmäßige Anschreien von Mitarbeitern gehört nicht zur Norm, selbst wenn dem Chef die Sicherung durchgebrannt ist. Leider wird diese Methode immer noch in vielen Teams praktiziert, obwohl ihre Unwirksamkeit und ihre äußerst negativen Folgen längst bewiesen sind. Als inakzeptabel gelten für den Chef auch sarkastische Bemerkungen gegenüber Untergebenen, die er als Scherz verkleiden kann. Denken Sie daran, dass Ironie und Bissigkeit inakzeptabel sind. Die Bemerkungen und Kommentare des Vorgesetzten sollten nicht dazu führen, dass sich die Untergebenen unwohl oder unbehaglich fühlen.

  • Drohung und Erpressung

Oft greift der Chef zu Erpressung und Einschüchterung der Untergebenen, um die eigenen Ziele zu erreichen, sich durchzusetzen und seinem Ehrgeiz zu schmeicheln. Für einen guten Leiter sind jedoch die Kündigungsdrohungen, Degradierungen und Geldstrafen nicht die Norm, denn er weiß genau, dass die Arbeit in einem solchen psychologischen Klima zu nichts anderem als zu emotionalem Burnout und chronischem Stress führt.

  • Verletzung der Rangordnung

Der Wunsch, dem Team näher zu sein, hebt die Rangordnung keineswegs auf. Für eine wirksame Führung muss der Leiter eine Distanz zu den Untergebenen aufrechterhalten. Gleichzeitig muss er immer bereit sein, seinen Leuten zu helfen und sie zu unterstützen. Ein erfahrener Leiter muss den Mitarbeitern zu verstehen geben: seine Loyalität bedeutet nicht, dass die Beziehungen familiär geworden sind und alles erlaubt ist.

  • Entwertung der Mitarbeiter und die Aneignung ihrer Verdienste

Für einen kompetenten Leiter wäre inakzeptabel, die Errungenschaften und die beruflichen Erfolge seiner Untergebenen außer Acht zu lassen und sie gleichzeitig für die kleinsten Fehler oder Versäumnisse durch den Kakao zu ziehen. In einem gesunden Team sollte die Arbeit aller Mitarbeiter nach ihrer Leistung bewertet werden, was von schlechten Chefs oft vergessen wird. Ein typisches Merkmal unerfahrener Leiter besteht darin, dass sie die Verdienste ihrer Mitarbeiter für sich in Anspruch nehmen. Meistens sind sie der Meinung: wenn die Aufgabe nicht gelöst wurde und das Unternehmen Kunden oder Investoren verloren hat, sind das die Versäumnisse und Fehler der Untergebenen. Wenn es aber bergauf geht, ist es natürlich das Verdienst des Managements. Dem ist aber nicht so. Ein guter Chef weiß, dass das Unternehmen sich vor allem dank einer gut koordinierten Teamarbeit weiter entwickeln kann.

  • Plötzlicher Stimmungswechsel und Vorherrschaft der Emotionen

Schlechte Chefs lassen sich bei ihren Entscheidungen oft von Emotionen leiten, und ihre Pläne und ihr Verhalten hängen auch von ihrem Geisteszustand ab. Das alles zeugt davon, dass der Mensch emotional und geistig labil ist, was bedeutet, dass er sich nicht beherrscht und die Kontrolle über sich selbst und die äußeren Umstände verlieren kann.

  • Kein Respekt gegenüber den Mitarbeitern

Ineffektive Führungskräfte respektieren in der Regel ihre Untergebenen nicht und schenken ihnen keine angemessene Aufmerksamkeit. Ein wahrer Leiter muss in der Lage sein, seinen Mitarbeitern zuzuhören, von ihnen zu lernen und jeden zu beachten, mit dem er zusammenarbeitet. Andernfalls wird es auch den Mitarbeitern schwerfallen, ihrem Leiter Respekt zu zollen, denn alle Mitarbeiter wollen sich bedeutsam und wertvoll wissen und halten ihre Meinung für wichtig. Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass man ihnen vertraut und sie respektiert, werden sie im Gegenzug auch ihren Chef respektieren und ihm vertrauen.

Es gibt noch einige andere allgemeine Eigenschaften schlechter Chefs, die für gute Führungskräfte als inakzeptabel gelten. Dazu gehören:

  • das Personal wird als Werkzeug für den persönlichen Erfolg benutzt. Der Leiter ist in diesem Fall überzeugt, dass das Team nur dazu da ist, seine eigene Karriere zu fördern;

  • verbale oder körperliche Aggressionen, die an sich schon zu einem toxischen Arbeitsumfeld führen;

  • die Erwartung, dass alle Mitarbeiter ihm ähnlich sein werden, d.h. der Wunsch, die Mitarbeiter nach seinem eigenen Standard umzukrempeln, anstatt die vorhandenen Stärken der Untergebenen zu erkennen und zu entfalten;

  • die Unfähigkeit, zu delegieren. Das liegt daran, dass der Leiter seine eigenen beruflichen Fähigkeiten überschätzt und meint, er würde alles besser schaffen als seine Mitarbeiter. Das stimmt aber nicht, und jeder sollte seinen eigenen Job machen;

  • Mangel an Empathie und geringe emotionale Intelligenz, denn eines der wichtigsten Dinge ist die Fähigkeit, zuzuhören, zu helfen und die Mitarbeiter zu unterstützen. Das Fehlen dieser Eigenschaft garantiert hohe Fluktuation und geringe Produktivität;

  • übermäßiger Konservatismus und Inflexibilität, denn der Schlüssel zum Erfolg in der modernen Welt ist eine ständige, kontinuierliche Entwicklung und Selbstvervollkommnung. Deshalb muss der Leiter sich selbst weiterbilden, seine Mitarbeiter schulen und alle notwendigen Innovationen rechtzeitig einführen.

Somit kann ein inkompetenter Leiter auch die Lieblingsarbeit zu einem unerträglichen Ort machen. Deshalb ist es besonders wichtig, sowohl auf die Nichteinhaltung des Arbeitsvertrags als auch auf ethische Verstöße zu reagieren, denn davon hängen die Produktivität der Mitarbeiter, die Compliance-Kultur, der Ruf des Unternehmens und die Unternehmensentwicklung insgesamt ab.

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