Wie kann man sich selbst und die eigene Karriere durch die 70-20-10- Regel verbessern?

Wie kann man sich selbst und die eigene Karriere durch die 70-20-10- Regel verbessern?

| Kolumne des Chefredakteurs

Bei Konferenzen, Vorlesungen und verschiedenen Networking-Treffen werde ich oft gefragt, ob es eine universelle Erfolgsformel gibt, durch die man berühmt und reich werden kann.

Solch eine Formel gibt es leider nicht. Dafür gibt es aber eine Regel, die Ihnen einmal sicherlich zu tollen Ergebnissen verhilft, vorausgesetzt, dass sie diese Regel strikt befolgen. Das ist die 70-20-10-Regel.

Erstmals sprach man darüber, als 1996 das Buch „The Career Architect Development Planner“ erschienen war, in dem zwei Führungs- und Personalmanagementforscher Michael Lombardo und Robert Eichinger eine neue Entwicklungsmethode angeboten haben. Im Rahmen dieser Methode wurde die gesamte Entwicklungstätigkeit der Mitarbeiter prozentual in drei Bereiche unterteilt:

  • 70 Prozent der Kenntnisse erwirbt man in der Praxis durch die Lösung realer Aufgaben und die Ausführung neuer Pflichten;

  • 20 Prozent der Kenntnisse stammen von Kollegen, Mentoren, Lehrern und der Geschäftsleitung beim Erfahrungsaustausch;

  • 10 Prozent der Kenntnisse erhält man aus Kursen und Webinaren.

Es mag Ihnen seltsam erscheinen, dass ich, als Gründerin einer eigenen Bildungsplattform, an die Effektivität dieser Regel glaube, obwohl Lectera – nach dieser Logik – nur 10 Prozent des Erfolgs bringen soll. Da gibt es aber keinen Widerspruch, denn Lectera wurde von mir speziell als Quelle von praktischen Techniken und Instrumenten ins Leben gerufen. Somit kann Lectera Ihnen nicht nur die besagten 10 Prozent des Wissens liefern, sondern auch mindestens die Hälfte von den 70 Prozent aus dem ersten Punkt, denn alle Fallbeispiele, Tests und Übungen sind gerade darauf ausgerichtet, dass jeder Student seine Fertigkeiten in der Praxis einübt.

Doch zurück zur Formel. Warum müssen 70 Prozent der Kenntnisse praxisorientiert sein? Weil sie dann wirklich sitzen – im Unterschied zu den Kenntnissen, die unter schonenden Bedingungen eines Studienzimmers oder der eigenen Wohnung erworben werden. Das sichert auch ein schnelles Feedback und die Transparenz der Ergebnisse: wenn man beispielsweise die richtige Verkaufstechnik einsetzt, dann ist aus der Kundenreaktion sofort ersichtlich, ob man erfolgreich war. Denselben Vorteil bieten auch die 20 Prozent der Zusammenarbeit mit Lehrern und Kollegen, denn die Studenten bekommen alles nicht nur genau erklärt, sondern sie werden auch objektiv benotet.

Wie setzt man die 70-20-10-Regel im Leben um?

Wie setzt man die 70-20-10-Regel im Leben um

Ich erzähle Ihnen, wie Sie es zustande bringen, Ihr Berufsleben dem 70-20-10-Modell unterzuordnen, das heißt, was in jedem dieser Bereiche zu tun ist, um sich allseitig zu verbessern und das Berufsleben von Grund auf zu verändern.

Man kann die 70 Prozent der praktischen Kenntnisse wie folgt erlangen:

  • Neue Aufgaben übernehmen, mit denen vorher kompetentere und erfahrenere Mitarbeiter betraut waren;

  • Für einen Kollegen bei Bedarf einspringen und seine Pflichten erfüllen;

  • An den alten Fehlern arbeiten und die Prozesse rekapitulieren, die zu diesen Fehlern geführt haben;

  • Initiativreich sein und ein eigenes Projekt in die Wege leiten;

  • Geschäftstreffen, Präsentationen, Seminare selbständig durchführen und bei verschiedenen Veranstaltungen im Namen des Unternehmens auftreten;  

  • Gute Beziehungen zu anderen Abteilungen und zu den Leitern herstellen;

  • Die Arbeitsweise der Kollegen verfolgen, kontrollieren und behalten;

  • Mit Partnern, der Geschäftsleitung und den Kunden öfter kommunizieren;

  • Erfahrungen im eigenen Tätigkeitsbereich sammeln, einen Blog führen und gegen Entgelt Ratschläge erteilen;

  • Für die Leute, die nicht sehr erfahren und professionell sind, als Mentor auftreten und ihnen das beibringen, was man selbst einst gelernt hat.  

Da auf die 20 Prozent, wie wir wissen, das Zusammenwirken mit Dritten entfällt, können Sie

  • Networking-Veranstaltungen öfter besuchen, Geschäftsbeziehungen erweitern und neue Bekanntschaften anknüpfen;

  • Sich für die Meinung der Kollegen interessieren, sie um Rat bitten und Kenntnisse austauschen;

  • Einen Mentor oder Coach finden, was allerdings zusätzliche Kosten bedeutet – das wird ein anderes Mal unser Thema sein.

  • Feedback von den Kunden und der Geschäftsleitung sammeln;

  • Sich regelmäßig prüfen lassen und das Prüfungsergebnis auswerten.

Mit den 10 Prozent der Entwicklung, die hauptsächlich aus theoretischen Kenntnissen bestehen, sieht es noch einfacher aus. Hier können Sie

  • eine zweite Hochschulbildung erlangen – vorausgesetzt, Sie haben noch Zeit und moralische Kräfte dazu, versteht sich;

  • Online- oder Meisterkurse besuchen;

  • Bildungsvideos auf YouTube ansehen;

  • Fachliteratur und Artikel von Experten aus der eigenen Nische lesen.

Wie können Sie als HR-Manager oder Leiter die 70-20-10-Regel einführen? 

Wie können Sie als HR-Manager oder Leiter die 70-20-10-Regel einführen

Es ist ziemlich leicht, die obengenannte Liste umzusetzen, wenn Sie nach finanziellem Wohlstand streben, Ambitionen haben und die Geschäftsleitung auf sich aufmerksam machen wollen. Diese Liste passt aber eher für jeden einzelnen als fürs ganze Team. Was sollten Sie aber tun, wenn Sie die 70-20-10-Regel im gesamten Büro einführen wollen? Dazu sind in der Tat nur drei Schritte notwendig.

Schritt 1. Überprüfen Sie das aktuelle Personalentwicklungssystem im Unternehmen

Ich hoffe sehr, dass Sie dieses System schon haben, weil die Investition in die Mitarbeiter die Investition in die Zukunft bedeutet. Nun gilt es, dieses System zu bewerten und nach einzelnen Punkten zu überprüfen:

  • Wie lernen Ihre Mitarbeiter jetzt? Durch Training, Online-Kurse, Mentoren oder Bücher?

  • Wie viele Ressourcen wendet das Unternehmen für die Schulungen auf? Rechnen Sie dabei nicht nur das Geld, sondern auch den Zeitaufwand und den Faktor Mensch mit hinzu.

  • Mit welchen Schwierigkeiten sind Ihre Mitarbeiter zurzeit beim Studium konfrontiert? Inwieweit sind sie ins Studium involviert? Wie bewerten die Mitarbeiter das Weiterbildungssystem im Unternehmen, und was wollen sie daran ändern?

  • Bringt das aktuelle Entwicklungssystem reale Ergebnisse? Wie wirkt es sich auf die Produktivität aus? Wie wird das gemessen?

  • Wie verändern sich die Leistungen und die Arbeitsqualität der Mitarbeiter nach der Schulung? Welche Maßstäbe kann man an die Effektivität und die Ergebnisse legen? 

Schritt 2. Erneuern Sie das System

Ihr Hauptziel beim vorherigen Schritt war, zu verstehen, was die Mitarbeiter benötigen, um dem Unternehmen mehr Resultat und Gewinn einzubringen und die eigene Karriere aufzubauen. Wenn Sie alle Fragen ausführlich beantworten, werden Sie wissen, wie Sie das 70-20-10-Modell in Ihrem konkreten Fall umsetzen können. Beschreiben Sie nicht nur die neuen Praktiken für das Team, etwa solche wie „Führung von individuellen Projekten einmal im Monat“, sondern auch

  • die Gültigkeitsdauer des 70-20-10-Modells, nach dessen Ablauf das Resultat gemessen und die Korrekturen vorgenommen werden können;

  • Das Ziel der Neuerungen, denn jede Entwicklung muss ein bestimmtes Ziel verfolgen;

  • Das Budget, das Sie für jeden der drei Aspekte der neuen Methode bereitstellen können.

Schritt 3. Suchen Sie die Umsetzungsinstrumente aus

Erstellen Sie eine Liste von Trainern und Themen für individuelle Projekte, wählen Sie die flexibelsten und die sparsamsten Plattformen für deren Umsetzung aus, entwickeln Sie ein Bewertungssystem für Resultate, legen Sie für Ihre Mitarbeiter aktuelle Fertigkeiten und die Kurse fest, in denen sie diese Fertigkeiten einüben können. Kurz, setzen Sie alle vorher beschlossenen Momente in die Praxis um. Wie werden sie verwirklicht? Wie soll das Team anfangen? Welche technischen Anlagen sind dazu erforderlich? 

Die 70-20-10-Regel passt ideal in das Trendbild des XXI. Jahrhunderts, in dem das Life-Long-Learning-Education nahezu der einzige Weg für den Menschen ist, seine Aktualität und seinen Arbeitsplatz auf dem Markt zu behaupten. Mit dieser Regel können Sie sich ganz natürlich und ohne Stress entwickeln und – was viel wichtiger ist! – Ihre Kollegen und Wettbewerber weit überholen. Ich habe Ihnen über den praktischen Einsatz der 70-20-10-Regel erzählt. Aus dem  Glossar von Lectera können Sie viel mehr auch über ihre theoretische Seite erfahren.

UNESCO drängt auf ein weltweites Verbot von Smartphones in Schulen

Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur betont, dass der Rückgang der schulischen Leistungen, Konzentrationsprobleme und Absentismus größtenteils auf die weit verbreitete Digitalisierung und den Einsatz von Gadgets im Lernprozess zurückzuführen sind.

| Nachrichten

Erfahren Sie mehr über die besten Online-Programmier-Camps

Die Plattform Analytics Insight hat eine Bewertung der nützlichsten und interessantesten Kurse im Bereich Softwareentwicklung und darüber hinaus zusammengestellt.

| Nachrichten

Meta-Schulen gewinnen in Japan rasch an Popularität

Anfang dieses Jahres eröffnete das Land die erste Schule der Welt, die nur im Meta-Universum existiert.

| Nachrichten

Die Hongkonger Universität ist dabei, den weltweit ersten Meta-Universum-Campus zu eröffnen

Die Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) wird in der QS-Rangliste der asiatischen Universitäten als zweitbeste Hochschuleinrichtung eingestuft.

| Nachrichten

Finnische Schulen geben die Digitalisierung des Lernens auf und kehren zu Papierlehrbüchern zurück

Zu Beginn des neuen Schuljahres haben die allgemeinbildenden Schulen des Landes ein Experiment gestartet, um die Digitalisierung des Lernens und ihre Folgen neu zu bewerten.

| Nachrichten

In China werden massenhaft Spezialisten für künstliche Intelligenz ausgebildet

Infolgedessen gibt es in China ein Überangebot an Hochschulabsolventen, deren Berufe auf die eine oder andere Weise mit neuronalen Netzen und KI zu tun haben.

| Nachrichten


Irische Universitäten nutzen Lotterie zur Einschreibung von Studenten

In diesem Jahr haben die irischen Universitäten ein neues Verfahren für die Auswahl und Einschreibung von Studenten eingeführt.

| Nachrichten


Wie wird eine effektive Kultur der Weiterbildung aufgebaut? Ein Artikel von Mila Semeshkina im britischen Magazin Entrepreneur

Die Europäische Kommission hat für Europäer offiziell Weiterbildungsprogramme gestartet, in deren Rahmen bis 2025 mehr als 540 Millionen Fachleute eine zusätzliche Ausbildung erhalten können, um die Fähigkeiten zu entwickeln, die erforderlich sind, um auf dem modernen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein.

| Nachrichten


Mila Semeshkina in der Liste der Besten im Jahr 2024 – laut Arabian Business

Die Gründer und Leiter von Business-Projekten sind willensstarke Persönlichkeiten, die zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wohlergehen unserer Welt beitragen.

| Nachrichten


Entrepreneur: Lectera in den Top 15 der innovativen Produkte, die man im Jahr 2024 kennen muss

Die spanische Redaktion des angesehenen Wirtschaftsmagazins Entrepreneur hat den Prozess des Wiederaufbaus von Unternehmen nach der COVID-19-Pandemie untersucht und eine Rangliste mit 15 innovativen Produkten veröffentlicht, die im Jahr 2024 beachtenswert sind.

| Nachrichten